Bessere Luft, weniger Unfälle - so wirkt sich Tempo 80 auf den Schweizer Autobahnen aus. Im Grunde hätte man die Massnahme 1993 für das ganze Autobahnnetz geplant, sagte Richard Ballaman vom Bundesamt für Umwelt gegenüber SRF. Dank Tempo 80 seien weniger Schadstoffe in die Luft gelangt. Allerdings sei damit die Ozonkonzentration zu wenig reduziert worden, um eine landesweite Massnahme zu rechtfertigen, so Ballman.
Tempolimite oft im Tessin und Graubünden
National Tempo 80 also Nein, regional hingegen Ja – bei Bedarf. Dies unterstützen auch die kantonalen Verkehrs- und Umweltdirektoren. In den Kantonen Tessin und Graubünden kommt Tempo 80 vergleichsweise oft zur Anwendung. Im letzten Jahr etwa lagen die Ozonwerte auf der Alpensüdseite an rund 90 Tagen über dem Grenzwert – im Mittelland hingegen an 40 Tagen.
Adrian Amstutz: Keine Umweltpolititk mit Tempo 80
Weil sich Tempo 80 aber kaum auf die Gesamtbelastung auswirkt, kämpfen die Lobbies der Automobilistinnen und der Fuhrhalter nach wie vor gegen die Massnahme. Für den Nutzfahrzeugverband Astag sagt Präsident und Nationalrat Adrian Amstutz: «Umweltschutz betreibt man keinen mit Tempo 80. Da sind der Strassenausbau, aber auch der Abbau von Verkehrsschikanen wie rote Wellen in den Städten viel sinnvoller und bringen ein Mehrfaches.»
Bundesamt von Tempo 80 überzeugt
Im Gegensatz zum Nutzfahrzeugverband hält das Bundesamt für Strassen Astra Tempo 80 bis 85 für ein ideale Geschwindigkeit auf dichtbefahrenen Strecken. Es komme weniger oft zu Unfällen, der Verkehr fliesse regelmässiger und staue sich so weniger, sagte Sprecher Guido Bielmann.
Das heisst: Mehr noch als eine Massnahme für bessere Luft wie in den Anfängen kommt heute Tempo 80 für mehr Sicherheit und flüssigeres Fahren zum Einsatz.
Der Bund will temporär Tempo 80 auf dem Autobahnnetz vermehrt signalisieren können, um Staus zu vermeiden. Auf 400 Kilometern sind entsprechende Signalanlagen geplant.
zomp/brut