Lange Einsätze bei Tag und Nacht – zum Teil bis zu 24 Stunden – kaum Pausen und das alles ohne einen einzigen Rappen Lohn: Mehrere Veterinär-Studierende der Uni Bern, die am Tierspital ihr Praktikum machen, berichten Haarsträubendes. Das Arbeitsgesetz scheint man dort gänzlich zu ignorieren.
Drohungen und fatale Fehler
So dürften sich die Studentinnen und Studenten theoretisch nach einer anstrengenden und langen Nachtschicht zuhause erholen. Wenn man aber darauf poche, dann reagierten die Verantwortlichen mit Drohungen, schreibt eine Studentin an SRF: Das wirke sich negativ auf die Bewertung aus, heisse es. Manche arbeiteten deshalb einfach übermüdet weiter – mit fatalen Folgen: Ein Student berichtet von einem Tier, das gestorben sei, weil ihm ein übermüdeter Kommilitone versehentlich Flüssignahrung in den Venenkatheter gespritzt habe. Ein anderer erwähnt ein Tier mit Nierenproblemen, dem man versehentlich ein nierenschädigendes Medikament gespritzt habe.
«Das Studium verändern»
Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» konfrontiert den verantwortlichen Studienleiter an der Universität Bern, David Spring, mit diesen happigen Vorwürfen. Seine Reaktion: «Das ist absolut nicht das, was wir wollen.» Er verspricht, man werde das Studium nun ändern. Es werde mehr Betreuung für die Studierenden geben, vor allem auch in den Notfalldiensten und auch sonst strebe man bessere Arbeitsbedingungen an. Schöne Worte. Ob ihnen auch Taten folgen, muss sich zeigen.