415 Millionen Franken will der schwedische Saab-Konzern für Aufträge an die Schweizer Industrie ausgeben. Bei einem Ja zum Kampfjet Gripen hätten sogar 2,2 Milliarden Franken herausschauen sollen. Diese sogenannten Gegengeschäfte gehören bei Rüstungsdeals dazu, von ihnen soll die Wirtschaft des Käufer-Lands profitieren.
415 Millionen bleiben nun also davon übrig – laut Saab sind das mehr als 600 Verträge mit 130 Firmen, vor allem aus den Bereichen Rüstung und Flugzeugbau. Welche davon schon unter Dach und Fach sind, können die Schweden nicht sagen.
Saab will bei Schweizer Rüstungsgeschäften mitmischen
Klar ist hingegen: Es ist nicht nur die Qualität der Schweizer Industrie, die Saab im Land hält. Sprecher Mike Helmy sagt: «Saab ist seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Lieferant der Schweizer Armee und wir hoffen, dass wir das auch in Zukunft sein dürfen.»
Saab möchte bei zukünftigen Beschaffungen der Schweizer Armee mitmischen. Zum Beispiel bei den kostspieligen Fliegerabwehrsystemen, die im Rahmen des Armee-Geschäfts Bodluv bis 2020 erneuert werden sollen. Helmy sagt: «Wir sind interessiert, an Bodluv teilzunehmen. Die politischen Entscheidungen wurden jedoch noch nicht getroffen. Daher wissen wir noch nicht, in welchem Umfang.»
Für das Bodluv-System würde Saab den Radar liefern. Daneben möchten die Schweden auch beim neuen Panzerabwehrsystem zum Zug kommen, falls die Schweiz dieses anschafft. Und nicht zuletzt bei neuen Kampfjets, sobald diese wieder aktuell werden.
250 Millionen als zukünftige Gegengeschäfte
Die 415 Millionen Franken, die von den Gripen-Gegengeschäften übrig bleiben, will Saab für zukünftige Rüstungsdeals anrechnen lassen. Zuständig für die Kontrolle der Gegengeschäfte ist Armasuisse, die Beschaffungsbehörde des Bunds. Dort heisst es, man prüfe im Moment, wie viele Verträge mit der Schweizer Industrie Saab als zukünftige Gegengeschäfte anrechnen könne. 250 der 415 Millionen Franken hat Armasuisse indes bereits akzeptiert.