Zum Inhalt springen
Drei Mietrechtsbücher liegen auf dem Tisch
Legende: Gute Nachrichten für die Mieter Keystone

Schweiz Um wie viel sinken nun die Mieten?

Der Bund hat den Referenzzinssatz zur Berechnung der Mieten von 2 Prozent auf rekordtiefe 1,75 Prozent gesenkt. Je nachdem könnten Mieten nun um bis zu 12 Prozent sinken, sagt Cipriano Alvarez vom Bundesamt für Wohnungswesen. Dies gilt aber nicht für alle.

Cipriano Alvarez

Box aufklappen Box zuklappen

Alvarez ist Rechtsanwalt und Experte im Mietrecht. Er hat in Genf und Bern Recht studiert und arbeitet für das Bundesamt für Wohnungswesen.

Mehr zum Thema

SRF News: Um wie viel werden die Mieten nun günstiger?

Cipriano Alvarez: Die Miete sinkt um rund drei Prozent. Normalerweise müsste man noch die Teuerung mit berücksichtigen, aber wir haben ja im Moment fast keine oder sogar das Gegenteil. Wenn bei den letzten Senkungen des Referenzzinssatzes die Miete nicht gesenkt wurde, ist das Sparpotential sogar noch höher: Je nachdem liegt es bei sechs bis zwölf Prozent.

Die Vermieter sind nicht verpflichtet, die Mieten automatisch zu senken.

Das ist richtig, nur wenige Vermieter senken die Miete von sich aus – namentlich Städte, die Liegenschaften besitzen oder gewisse Genossenschaften. In den meisten Fällen muss aber der Mieter aktiv werden: Er muss dem Vermieter schreiben, sonst passiert leider nichts.

Das machen viele Mieter nicht. Warum eigentlich?

Das kann verschiedene Gründe haben: Es gibt Mieter, die wissen einfach nicht, dass sie Anrecht darauf hätten. Es kann aber auch Mieter geben, die es sich nicht verscherzen wollen mit ihrem Vermieter und deshalb lieber nicht schreiben.

Jetzt fordern Politiker, die Miete soll automatisch gesenkt werden, wenn der Referenzzinssatz sinkt. Wäre das sinnvoll?

Der Teufel liegt im Detail: Was passiert, wenn der Referenzzinssatz wieder steigt? Alles in allem warne ich, dass es eben nicht so einfach ist, das zu regeln.

Das Gespräch führte Anna Lemmenmeier.

Meistgelesene Artikel