Fast ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer ist gemäss einer Umfrage bei der Eingabe persönlicher Daten im Internet unsicher. Fast jeder zweite Internet-Nutzer fühlt sich überwacht.
Das Marktforschungsinstitut GfK hat im Auftrag des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch vor dem Hintergrund der US-Geheimdienstaffäre 1200 Menschen zu ihrem Verhalten im Internet befragt.
45 Prozent glauben online überwacht zu werden
31 Prozent gaben an, sich bei der Eingabe persönlicher Daten unsicher zu fühlen, wie comparis mitteilte. Das mit Abstand geringste Vertrauen geniessen gemäss der Umfrage die Sozialen Netzwerke, wenn es um den Umgang mit privaten Nutzerdaten geht. 71 Prozent der Internetnutzer misstrauten Facebook, Twitter und Co. grundsätzlich und bewerteten das Vertrauen auf einer Skala bis zehn Punkten mit höchstens vier Punkten.
Fast drei Viertel der Befragten fühlten sich vom Datenmissbrauch durch Kriminelle bedroht, mehr als zwei Drittel durch Soziale Netzwerke und nur die Hälfte durch Geheimdienste. Das Gefühl, online überwacht zu werden, hätten 45 Prozent der Internet-Nutzer geäussert. Jeder Neunte fühle sich gemäss der Umfrage sogar sehr stark überwacht.
Grosse Skepsis bei Datenbekanntgabe
Als Konsequenz aus ihren Sicherheitsbedenken geben gemäss der Umfrage viele Schweizer Internet-Nutzer persönliche Informationen nur mit Skepsis preis. 45 Prozent würden ihren Vor- und Nachnamen oder die persönliche E-Mail-Adresse nur «mit Bedenken» angeben. Für 23 Prozent sei die Angabe der Handynummer absolut tabu, weitere 25 Prozent gäben sie nur «mit grossem Bedenken» an. 35 Prozent der Befragten würden keine persönlichen Videos oder Fotos Online stellen.
Die Massnahmen, um persönliche Daten vor Missbrauch zu schützen, seien unterschiedlich. Jeder Dritte verschicke vertrauliche Informationen auf dem klassischen Postweg statt per E-Mail. Gerade mal jeder elfte Internetnutzer verschlüssele wichtige E-Mails und nur jeder Zwölfte surfe anonymisiert im Internet. Nur 39 Prozent würden eine zusätzliche Firewall auf ihrem Rechner verwenden. Immerhin würden aber 69 Prozent ihre Software durch regelmässige Updates auf den neusten Stand bringen.