Der Transport in den Schlachthof sei für Tiere immer mit Stress verbunden, sagt Eric Meili. Der Berater an der Forschungsstelle für biologische Landwirtschaft hält selber Rinder.
Anstatt in den Schlachthof zu bringen, würde er sie gerne direkt auf der Weide schlachten lassen. Das wäre besser für die Tiere, ist Eric Meili überzeugt. «Das Tier würde mit einem vorgeschriebenen Gewehr mit Schalldämpfer und vorgeschriebener Munition erlegt.»
Der Mensch, der das macht, müsse ein Jagdpatent haben, als Beweis, dass er mit der Waffe umgehen kann. Sobald das Tier zusammengesackt ist, würde man es mit dem Traktor aufladen. Danach würde das so erlegte Rind sofort in einem Wagen aufgehängt werden, um ihm die Halsschlagader aufzuschneiden und es ausbluten zu lassen. Soweit die Überlegungen.
Veterinäramt dagegen
Allerdings hat das kantonale Zürcher Veterinäramt dieses Ansinnen abgelehnt, wie der landwirtschaftliche Informationsdienst berichtet. Das Gesetz verbietet es, Nutztiere mit einem Schuss auf der Weide zu töten.
Beim Bundesamt für Veterinärwesen in Bern hat man zwar Verständnis für das Anliegen von Eric Meili und seinen Mitstreitern. Gleichzeitig gibt Mediensprecherin Regula Kennel zu bedenken, dass die gesundheitlichen Kontrollen der Schlachttiere im Schlachthof einfacher seien als auf der Weide.
Und ausserdem könne auch bei der Schlachtung auf der Weide Stress für ein Tier entstehen. Zum Beispiel im Falle eines Fehlschusses. «Wenn es dann nicht richtig getroffen würde, weil es sich eben frei bewegen kann und nicht fixiert ist, ist die Tierschutzfrage schnell hinfällig.»
Strenge Regeln nötig
Natürlich brauche es ganz strenge Regeln für Weideschlachtungen, entgegnet darauf Biobauer Eric Meili. Aber wenn man sich an diese halte, wären Weideschlachtungen im Interesse des Tierwohls wie auch der Fleischqualität. Deshalb prüft Meili einen Rekurs gegen den Entscheid des Veterinäramts.