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Schweiz Warten auf die grüne Wiese in Kölliken

Die grösste Altlast der Schweiz, die Sondermülldeponie Kölliken, ist saniert. Vor einem Jahr wurde das letzte Giftfass gehoben. Die riesige, weisse Abbauhalle steht aber immer noch. Und dies wird auch noch eine Weile so bleiben.

Unter schwierigsten Bedingungen wurden in den letzten Jahren in der hermetisch abgeriegelten Halle in Kölliken Giftmüllfässer aus der ehemaligen Deponie geholt. Die Baggerführer arbeiteten in speziellen Kabinen mit eigenen Luftkreislauf.

Der Gestank in der Halle war bestialisch. Ein Gestank, den Mann auch am heutigen Tag der offenen Tür noch leicht riechen kann. Nun ist die Halle leergeräumt. Mit Aushubmaterial von der nahegelegenen Baustelle für den Eppenergtunnel werde das riesige Loch wieder aufgefüllt, erklärt Benjamin Müller.

Er ist der Geschäftsführer der Deponie. Erst dann werde die Halle verschwinden. «Vermutlich werden wir Ende 2017, Anfang 2018 mit dem Abbau beginnen.»

Gras über Grube wachsen lassen

Und wenn die riesige, weisse Halle nahe der Autobahn A1 weg ist, dann werde dieses Wohngebiet in Kölliken wieder so hergerichtet, wie es einmal war – bevor die Chemiefirmen hier ihr Gift in die Tongrube leerten. «Die Grube wird ganz gefüllt», so Müller. «Es wird ein Landwirtschaftsboden oben auf die Auffüllung aufgebracht, und es wird vermutlich die nächsten paar Jahre einfach eine grüne Wiese geben.»

Nach einem langen, mühsamen Kampf der Anwohner neben der stinkenden Grube, und nach einer 860 Millionen Franken teuren Sanierung, grösstenteils bezahlt durch die Steuerzahler, wird man das Ziel also bald erreichen: Eine grüne Wiese, dort wo einst der Giftmüll vor sich hinblubberte.

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