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Schweiz Was ist uns eine Medaille wert?

In 98 Tagen werden die Olympischen Spiele in Sotschi eröffnet. Mit sechs Goldmedaillen belegte die Schweiz 2010 in Vancouver im Medaillenspiegel Platz sechs. Weniger gut war die Bilanz in London. Platz 33 in der Bestenliste war die magere Ausbeute damals. Was ist also zu tun, braucht es mehr Geld?

Die Schweizer Fussballer haben sich für die WM 2014 in Brasilien qualifiziert – Silber für die Hockey-Nationalmannschaft an der WM 2013. An solche Erfolgsmeldungen freut sich die Sportnation Schweiz. Doch der Weg an die Spitze ist beschwerlich und lang.

Vom Talent bis zum Topathleten dauert es rund 10 Jahre, gegen 10'000 Trainingsstunden sind dafür notwendig. Dieses scheinbar einfache Rezept ist in der Studie zum Schweizer Leistungssport aufgeführt. Doch neben Talent und Trainingsfleiss braucht es auch die nötigen Rahmenbedingungen. Und hier könnte die Schweiz durchaus noch zulegen.

Synergien nützen

Dabei stehen nicht nur die finanziellen Aspekte im Fokus, sondern auch Talenterkennungs- sowie Fördersysteme für Kinder und Jugendliche. Ein wichtiges Thema ist dabei die Kombination zwischen Ausbildung und Sport.

In Leistungszentren sollen verschiedene Sportarten zusammengefasst und so Mehrwert geschaffen werden. Sportminister Ueli Maurer will dafür in den kommenden zehn Jahren rund 300 Millionen Franken investieren. Zudem sollen jährlich gegen 30 Millionen in die Nachwuchsförderung der Verbände fliessen.

Vom Amateur hin zum Berufssportler

Gegenwärtig unterstützt Swiss Olympic knapp 600 Sportler, davon 43 Athleten mit Top-Elite-Status. Dafür gibt der Dachverband jährlich rund 2,4 Millionen Franken aus (Stand 2011).

Einzelne Athleten, wie etwa der Langlauf-Olympiasieger Dario Cologna, profitieren auch direkt vom VBS. Insgesamt beschäftigt der Bund 18 Sportler mit einen 50-Prozentpensum als Sportsoldaten. Hier ortet der Sportminister weiteres Potenzial. Künftig sollen mehr Frauen und auch Trainer von diesem Angebot profitieren können.

Dennoch orten die Verfasser der Studie erheblichen Nachholbedarf. Von den befragten 959 Athleten sind lediglich 30 Prozent Vollzeitsportler. Um international bestehen zu können, sei die Zahl zu gering.

Mit verschiedenen Massnahmen auf mehreren Ebenen will das Bundesamt für Sport nun die Weichen für eine «goldene» Zukunft der Schweizer Athleten stellen. Dazu braucht es aber nebst besseren Rahmenbedingungen auch die Begeisterung für den Sport, und diese kann nicht erkauft werden.

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