Rund 11'500 Minderjährige wurden letztes Jahr in der Schweiz verurteilt. Damit hat sich der rückläufige Trend, der seit fünf Jahren zu beobachten ist, bei den Jugendstrafurteilen fortgesetzt. Jugendliche begingen letztes Jahr vor allem weniger Gewaltstraftaten und weniger Delikte gegen das Vermögen.
Dafür wurden ein Fünftel mehr junge Menschen wegen Drogenhandel bestraft. Am häufigsten verurteilt werden Jugendliche aber werden Drogenkonsum (40 Prozent).
Viele Verkehrsdelikte bei den Erwachsenen
Bei den Erwachsenen stagnieren die Zahlen in diesem Bereich, dafür stiegen die Urteile wegen eines Verstosses gegen das Strassenverkehrsgesetz, um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über die Hälfte aller Urteile überhaupt fielen in diesen Bereich. Hier machten sich Erwachsene am häufigsten wegen grober Verletzung der Verkehrsregeln schuldig. Das bedeutet, dass sie mit ihrem Fahrverhalten andere ernsthaft in Gefahr brachten, etwa mit Rasen; an zweiter Stelle folgt Fahren in angetrunkenem Zustand. Von den verurteilten Erwachsenen hatten 2014 knapp 60% eine ausländische Nationalität.
Wieder mehr kurze Freiheitsstrafen
Die Quittung für all diese Delikte war auch 2014 meist eine bedingte Geldstrafe. Daneben werden aber seit fünf Jahren wieder zunehmend mehr kurze unbedingte Freiheitsstrafen verhängt. Das bedeutet Haft zwischen einem und sechs Monaten. Sie wird vor allem gegen Personen verhängt, die nicht in der Schweiz wohnen.
Solche kurzen Freiheitsstrafen will das Parlament generell wieder mehr verhängen, in National- und Ständerat laufen dazu die letzten Verhandlungen.