Ein neuer Kühlschrank braucht weniger Strom als der alte. Das muss er, denn die Vorschriften werden laufend verschärft. Den Umweltverbänden reicht das jedoch nicht. Die Schweiz müsse mehr gegen die Stromverschwendung tun, als das Bundesamt für Energie in seiner neuen Energieverordnung vorsieht, fordern die Umweltschützer.
Widerstand von beiden Seiten
«Jede Kilowattstunde, die wir nicht brauchen, müssen wir auch nicht bereitstellen», sagt etwa Michael Casanova von Pro Natura. Er fordert daher höhere Minimalstandards für die Stromeffizienz. Die Schweiz müsse mindestens die Regeln der EU übernehmen. Bei Staubsaugern und Klimageräten hinke sie Europa hinterher.
In einigen Fällen ist es aber auch umgekehrt: Bei Wäschetrocknern etwa kennt die EU keine Minimalanforderungen, die Schweiz aber schon. Damit haben die Elektrohändler Mühe. Diego de Pedrini vom Fachverband für Elektroapparate befürchtet, «dass Geräte, die den Anforderungen in der Schweiz nicht entsprechen, aus dem EU-Raum importiert werden.» Das ist zwar verboten, doch kontrolliert werde das kaum. Den Händlern wäre am liebsten, die Schweiz würde ganz einfach die EU-Normen übernehmen.
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Die Schweiz müsse bewusst vorangehen und ein Zeichen setzen, sagen hingegen Vertreter von Umweltverbänden. Michael Casanova ist überzeugt: «Die Schweiz kann eine Vorreiterrolle übernehmen in diesen Bereichen und entsprechend auch die Technologie vorantreiben.»
Neue Regeln ab August
Die Vernehmlassung der neuen Mindeststandards für Haushaltsapparate und Computer endet heute Freitag. Der Bundesrat möchte die neuen Regeln für den Stromverbrauch Anfang August in Kraft setzen.
(aebn;snep)