Kometen und Vulkane, Kreisel und Raketen – wer ein Feuerwerk zünden will, findet bei Wilfred «Knallfred» Burri alles, was das Herz begehrt. Auf dem Monitor im kleinen Berner Fachgeschäft funkeln Sonnen, sprühen Zuckerstöcke, und steil steigt «Kathrins Traum» in den Nachthimmel.
All das wird auch am 1. Januar noch frei erhältlich sein. Für die ganz grossen Kracher aber – die Feuerwerksbatterien mit Vielfach-Effekten – braucht es neu eine Spezialbewilligung. Beispielsweise für das «Elefantenbaby»: «Es sind 34 Schüsse mit Kalibern zwischen 55 und 63 Millimetern. Diese Komposition ist ungefähr nach zwei Minuten ausgeschossen», sagt Burri.
Knapp 400 Franken kostet der Spass und notwendig ist neu eben auch eine Art Feuerwerks-Fähigkeitsdiplom. Fritz Mosimann ist Leiter Sprengwesen im Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation. Er zitiert die entsprechende Vorschrift: «Wer pyrotechnische Gegenstände der Kategorie 4 verwenden respektive abbrennen will, muss im Besitz eines entsprechenden Verwender-Ausweises sein.»
Kurs kostet 500 Franken
Und diesen Ausweis gibt es erst nach einem eintägigen Kurs. Gegen 700 Hobby-Feuerwerker haben ihn bereits besucht und sich für 500 Franken den richtigen Umgang mit Silvester-Bomben angeeignet.
«Da wird unterrichtet, wie solche Feuerwerkskörper aufgebaut sind, wie man diese anzündet und wie man ein Feuerwerk plant und umsetzt», sagt Mosimann. Auch die ganzen Sicherheitsaspekte würden thematisiert. Denn immer wieder passierten Unfälle. Es sei deshalb gut, dass die Schweiz hier europäische Vorschriften übernehme.
«Hier wird zu viel reguliert»
Diese Meinung teilt «Knallfred» Burri allerdings nicht. Wie bei vielen Dingen in der Schweiz werde auch hier «überreguliert». Kleine Knallkörper seien eher gefährlicher als die stabilen Feuerwerksbatterien. Gesunder Menschenverstand nütze in jedem Fall mehr als jedes Gesetz. Er sei seit bald 30 Jahren im Feuerwerks-Geschäft, und einen Unfall habe er noch keinen einzigen gehabt.