Am Nachmittag traf Bundesrat Ueli Maurer mit grosser Entourage im Zürcher Hauptbahnhof ein. Die gesamte Zürcher Kantons- und Stadtregierung, Mitglieder des Kantonsparlaments, Weibel, Parteifreunde und Neugierige empfingen den Sonderzug aus Bern in eisiger Kälte auf dem flaggengeschmückten Perron. Im Blitzlichtgewitter und verfolgt von Kameras schüttelte Maurer strahlend – aber sichtlich verlegen – zahllose Hände.
Ein Geschenk zum neuen Amt
Angeführt von der Korpsmusik der Kantonspolizei Zürich zog die Menge zum benachbarten Landesmuseum. Im Hof des Landesmuseums begrüsste die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) den neuen Bundespräsidenten.
Auch die mitgereiste Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) ergriff das Wort. Sie erinnerte daran, dass es in der Schweiz Trennendes und Verbindendes gebe. Der Bundespräsident habe die Aufgabe, für die Bevölkerung in ihrer Verschiedenheit da zu sein. Er müsse Brücken bauen und Risse flicken. Zum Abschluss überreichte Widmer ihrem Amtsnachfolger einen Bausatz: Ein Gripen-Modell. Dieses Flugzeug «habe ich bereits finanziert», versicherte sie.
Maurers Motto: Offen, ehrlich und transparent
Schliesslich wandte sich Maurer selbst an die Gesellschaft. Eigentlich hätte er lieber auf den grossen Anlass verzichtet und stattdessen allen eine Wurst verteilt, sagte er. Langsam werde ihm aber wohler.
Das Amt des Bundespräsidenten sei eigentlich wichtig durch das, was es nicht sei: nicht ein Staatspräsidium, nichts Abgehobenes, keine zusätzliche Kompetenzen. Der Bundespräsident sei Teil eines Gremiums. Unter Repräsentation verstehe er vor allem, den Menschen zuzuhören, sie ernst zu nehmen und ehrlich zu sein.
Offen, ehrlich, transparent: Dies sei sein Motto als Departementsvorsteher. Dies solle auch sein Motto als Bundespräsident sein.
Nach der offiziellen Feier wurde der Anlass an Maurers Wohnort Hinwil im Zürcher Oberland verlegt.