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Schweiz «Wir bleiben dem schweizerischen Liberalismus verpflichtet»

Die Neubesetzung des Posten des Chefredaktors der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) wurde intern wie öffentlich zum Politikum. Jetzt nimmt der Verwaltungsrat erstmals Stellung – er bestreitet, das liberale Traditionsblatt auf einen rechtsnationalen Kurs führen zu wollen.

Porträt Jornod
Legende: Etienne Jornod: «Wir sind und bleiben den Grundgedanken des schweizerischen Liberalismus verpflichtet.» Keystone/archiv

Der Verwaltungsrat der NZZ Mediengruppe nimmt erstmals Stellung zur Neubesetzung der Chefredaktion der «Neuen Zürcher Zeitung». Zu keinem Zeitpunkt sei es um einen inhaltlichen Positionswechsel der NZZ gegangen, teilte der Verwaltungsrat mit: «Wir sind und bleiben den Grundgedanken des schweizerischen Liberalismus verpflichtet», schreibt NZZ-Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod in einer Stellungnahme.

Vor diesem Hintergrund würden verschiedene Kandidaturen als Nachfolge von Chefredaktor Markus Spillmann evaluiert. Ein Kandidat sei auch Markus Somm, Chefredaktor und Herausgeber der «Basler Zeitung», gewesen.

Die Causa Somm

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Die Nähe von Somm zu Christoph Blocher sei bekannt gewesen. Die damit verbundene Problematik habe den Verwaltungsrat beschäftigt. Diverse Sondierungen hätten ein positives Bild der Kandidatur Somm gezeichnet. Der Prozess wurde dann aber doch abgebrochen: «Es gab Dinge, die nicht zusammenpassten, in der Sache und in den Erwartungen.»

Der Verwaltungsrat wird nun intern und extern Journalistinnen und Journalisten für den Chefredaktor-Posten evaluieren. Auch die Redaktion der NZZ werde dazu ihre Vorschläge einbringen und habe dazu genügend Zeit.

Kein nationalkonservativer Kurs angestrebt

Gesucht werde eine Persönlichkeit mit grosser publizistischer Kompetenz und bürgerlich-liberaler Meinungsführerschaft nach innen wie nach aussen. Die NZZ stärker auf einen nationalkonservativen Kurs zu verpflichten, sei nie zur Diskussion gestanden.

NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann verlässt die Zeitung Ende Jahr. Hinter dem Abgang stehen unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Gruppe ihre publizistische Leitung im Geschäftsbereich NZZ neu organisieren soll. Zu diesem Geschäftsbereich gehören die «Neue Zürcher Zeitung», die «NZZ am Sonntag» und das Onlineportal nzz.ch.

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