Dies ergaben Recherchen der «NZZ am Sonntag». Weil die Gesamtzahl der Schüler gesunken ist, hat sich der Anteil Sonderschüler damit innert weniger Jahre beinahe verdoppelt – von 1,7 auf 3,2 Prozent.
System überhitzt
Noch gibt es keine nationale Statistik, da die Zahl der in Regelklassen integrierten Sonderschüler nicht zentral erfasst wird. Die aus den Kantonen gemeldeten Zahlen bestätigen jedoch die Schätzung der Experten.
Der Kanton Zürich rechnet für seine gut 4000 Sonderschüler mit jährlichen Kosten von 300 Millionen Franken. Gesamtschweizerisch dürfte die Milliardenmarke damit weit überschritten sein. Der Zuwachs ist in erster Linie auf jene Sonderschüler zurückzuführen, die in die Regelklassen integriert werden.
Der Stadtbasler Volksschulchef Pierre Felder spricht von der Sonderschulung als einem «Ventil, um Druck aus dem überhitzten System Schule abzulassen».
Somit werden über den Status Sonderschüler oft gesellschaftliche Probleme aufgefangen. Die Rede ist von heterogenen Klassen, schlecht erzogener und überbehüteter Schüler. Dabei gehe auch viel Zeit und Geld verloren, erklärte Felder weiter.