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Schweiz Zehn Jahre Waldbrand Leuk: Natur erholt sich langsam

Vor zehn Jahren – am Abend des 13. August – ist es im Walliser Ort Leuk zu einem der spektakulärsten Brände der Schweiz gekommen. Das Feuer zerstörte 310 Hektaren Wald und es entstand ein Schaden von acht Millionen Franken.

Am 13. August 2003 brach im Walliser Ort Leuk das Inferno aus. Erst tags darauf konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Mehr als 250 Menschen wurden aus den umliegenden Dörfern vorsorglich evakuiert.

Über 20‘000 Bäume wurden ein Opfer der Flammen. Das Brandgebiet erstreckte sich von einer Höhe von 800 Metern auf bis 2000 Metern über Meer. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Wochen. Die Armee wurde zu Hilfe geholt.

Schutzfunktion des Waldes noch fern

Die Natur erkämpfte sich danach ihr Recht zurück. Pappeln, Birken und Weiden vervielfältigten sich und die Nadelhölzer schlugen erste Triebe.

Karte Kanton Wallis mit Leuk.
Legende: Leuk ist mit über 34 Einwohnern die fünftgrösste Gemeinde im Oberwallis. SRF

Die Schutzfunktion des Waldes ist jedoch noch nicht gleichermassen hergestellt, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) orientierte. Es wird mindestens noch 30 bis 50 Jahre dauern, bis Kiefern, Lärchen und Tannen gross genug gewachsen sind.

Ein sehr dynamischer Prozess sei in Gang gekommen, berichtet der Oberwalliser Kreisförster Alban Brigger gegenüber SRF. Nach seiner Einschätzung wird es bis zum ursprünglichen Zustand mit einem flächig geschlossenen Wald sogar noch über hundert Jahre dauern.

Ein Viertel der Brandfläche betraf laut Brigger Schutzwald für das Dorf Leuk und die Kantonsstrasse. Dieser Schutz ist heute durch Steinschlagnetze und –dämme sowie Felssicherungen wieder gewährleistet. Am günstigsten sei aber ein Schutzwald. Ob Nadel- oder Laubwald spiele keine Rolle, einzig die Anzahl der Bäume zähle, erklärt Brigger.

Brandstifter verurteilt und in Psychiatrie

Die Vielfalt der Pflanzen ist gemäss den Forschungen des WSL insgesamt grösser geworden. Zudem gibt es mehr Insekten. So wurden auf der abgebrannten Fläche rund doppelt so viele Arten gezählt wie in den benachbarten Waldzonen.

Der Brand zählte zu den grössten Waldbränden in der Schweiz überhaupt. Im September 2004 wurde der Brandstifter verhaftet. Er gestand 36 weitere Brandstiftungen. Der Täter wurde 2005 vom Kreisgericht Oberwallis wegen mehrfacher Brandstiftung zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Zudem wurde er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

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