Die Landsgemeinde beginnt um 9.30 Uhr mit dem feierlichen Einmarsch der Behördenmitglieder und Ehrengäste. Die Landesregierung vertritt in diesem Jahr Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Das Geschehen im Ring verfolgen weitere Ehrengäste, darunter die Walliser Kantonsregierung und mehrere Führungskader der Armee.
Tausende Stimmberechtigte erwartet
Die Landsgemeinde ist das oberste gesetzgebende Organ im Glarnerland. Sie ist eine Mischung aus Volksabstimmung und Parlament. An der Landsgemeinde haben die Stimmberechtigten das Recht, Anträge auf Unterstützung, Änderung, Ablehnung, Verschiebung oder Rückweisung zu stellen. Diese parlamentarischen Instrumente unterscheiden die Glarner Landsgemeinde von anderen Landsgemeinden.
Zwischen 6000 und 9000 Stimmberechtigte versammeln sich in der Regel im Ring auf dem Zaunplatz. Dieses Jahr dürfte es eine kurze Landsgemeinde geben. Nur zehn Sachgeschäfte stehen an.
Kostenlose Standseilbahn nach Braunwald
Zu reden geben dürfte der Antrag von fünf Stimmberechtigten aus Braunwald, die Standseilbahn in den hoch gelegenen Ferienort für jedermann kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Bahn stellt die einzige Verbindung des autofreien Braunwalds zur Aussenwelt dar, da es über keine Strassenanbindung verfügt.
Weiter befinden die Glarnerinnen und Glarner über einen Beitrag von 6,8 Millionen Franken an das insgesamt 56,7 Millionen teure SBB-Erneuerungsprojekt ATR Glarnerland sowie an den Umbau des Busbahnhofs Glarus. Zudem steht die Wahl des neuen Landammanns an, des Regierungspräsidenten. Baudirektor Robert Marti, das dienstälteste Regierungsmitglied, dürfte problemlos bereits zum dritten Mal gewählt werden.
Tradition ist an der Landsgemeinde auch, dass sich die Stimmberechtigten nach getaner politischer Arbeit mit einer heimischen Kalberwurst stärken, serviert mit Kartoffelstock und Dörrzwetschgen.