Diesen Sonntag zeigt das Connyland zum letzten Mal seine drei Delphine. Dann will der Freizeitpark die Meeressäuger an ein Aquarium im Ausland abgeben. In der Schweiz gilt ein Importverbot für Delphine und mit den vorhandenen Tieren kann der Park keinen Nachwuchs mehr züchten.
«Wir sind sehr froh, dass es in der Schweiz jetzt keine Delphinhaltung mehr gibt», sagt dazu Sarah Wehrli vom Schweizer Tierschutz STS in der Sendung «10vor10». Eine artgerechte Haltung der Meeressäuger sei im Binnenland Schweiz kaum möglich.
Gigantisches Aquarium für bis zu 80 Millionen Franken
Dafür will der Zoo Basel für bis zu 80 Millionen Franken ein riesiges Aquarium bauen. Darin will der «Zolli» bis zu 2.5 Meter lange Haie zeigen. Zumindest ein Teil der Tiere will der «Zolli» im Atlantik in der Freiheit fangen lassen. «Wir sind enttäuscht, dass der Zoo Basel Wildfänge von Haien machen will», sagt Sara Wehrli. Es sei nicht mehr zeitgemäss, Tiere in Freiheit zu fangen um sie dann in einem Zoo «zur Schau» stellen zu können, so die Wildtier-Expertin.
Wildfänge im Meer sind umstritten
Meeresbiologe Thomas Jermann leitet das Prestigeprojekt «Ozeanium» des «Zolli»: «Wir werden sehr selektiv und sorgfältig einzelne Tiere aus dem Meer beziehen», so Jermann. Durch diese einzelnen Entnahmen werde das Ökosystem keinen Schaden nehmen. Zudem setze der Zoo Basel auf Hai-Arten die nicht bedroht sein.
Schwierige Haltung von grossen Meerestieren
Der Fang sei für die Tiere sicher ein gewisser Stress, räumt der Zoo Basel ein. Grundsätzlich sei man aber überzeugt, auch bis zu 2.5 Meter langen Haifischen eine artgerechtes Leben bieten zu können. «Sonst würden wir auf die Haltung verzichten», unterstreicht Meeresbiologe und Projektleiter Thomas Jermann. Man setze auch bewusst auf Hai-Arten, die für die Haltung im Aquarium besonders geeignet seien.