Besonders hart getroffen hat das heisse Wetter die Fische in der Gohl im Emmental. Seit Tagen führt der Fluss kein Wasser mehr. Fischer fangen deshalb die noch lebenden Tiere. «Wir fischen bereits seit der letzten Woche ab und haben bis jetzt 1890 Forellen gefangen», sagt Markus Flück in der Tagesschau. Diese seien dann unter anderem in die Emme und die Ilfis umgesiedelt worden, so der Kantonaler Fischereiaufseher.
Dort, wo es noch Wasser hat, geht es den Fischen aber auch nur bedingt besser. Die Hitze der vergangenen Tage hat dazu geführt, dass die Temperaturen in Flüssen und Seen massiv angestiegen sind.
Das habe vor allem zwei negative Auswirkungen, sagt Thomas Ammann vom WWF Schweiz. Zum einen sinke bei wärmerem Wasser der Sauerstoffgehalt, und zum anderen sei die Temperatur für einige Arten schlicht und einfach zu hoch.
Künstliche Hindernisse machen Fischen das Leben schwer
Hitze bringe vor allem die Bachforelle in die Bredouille, sagt Thomas Ammann vom WWF Schweiz. Neun Grad Wassertemperatur wären ideal. Maximal verkrafte der Fisch bis zu 20 Grad. «Alles was darüber ist, da wird es heikel», weiss Ammann.
Warmes Wasser ist laut dem WWF-Mann aber nicht das einzige Problem. Ein Grossteil der Schweizer Gewässer sei stark verbaut. Über 100‘000 künstliche Hindernisse für Fische gebe es hierzulande, so der Fischexperte. «Oftmals können sich die Tiere deshalb nicht in kühlere Seitengewässer zurückziehen.»
«Gerade Kanäle ohne Bäume sind schlecht»
Was müsste getan werden? Revitalisierung und Vernetzung heissen für Ammann die beiden Zauberwörter. Konkret hiesse dies: Wann immer möglich sind künstliche Hindernisse im Flusslauf - zum Beispiel Schwellen – zu beseitigen oder für die Fische durchgängig zu machen.
Zudem sollten die Gewässer richtig beschatten werden. Das heisst aber nicht, dass der Ufersaum komplett bepflanzt sein muss. Denn «man braucht Sonnen- und Schattenstellen auf Gewässern.» Aber ein gerader Kanal ohne Bäume, dass sei sehr schlecht, so der WWF-Mann.
Wer bei der Revitalisierung helfen möchte, dem bietet der WWF die Hand. «Als sogenannter Riverwatcher können sich Menschen bei uns melden und selber entsprechende Projekte animieren», so Thomas Ammann.