Grosses Chaos konnte vermieden werden
Es passiert um 7.30 Uhr rund 250 Meter vom Bahnhof Neuhausen entfernt: Ein lauter Knall, ein Rumpeln, zwei Züge sind zusammengestossen, ein Doppelstockzug und eine Thurbo-Komposition. Die Polizei stellt später fest:
Die Züge sind auf einer Weiche seitlich kollidiert, die Lokomotive des Doppelstockzuges ist entgleist. 17 Personen sind verletzt, davon werden neun ins Spital gebracht. Laut Polizei hat es keine Schwerverletzten gegeben. «Auch die Lokführer sind nicht schwer verletzt», sagt SRF-Reporter Fabian Bucher, der sich vor Ort ein Bild machte.
Schwierige Evakuierung
Die 80 Reisenden der Thurbo-Komposition können schnell evakuiert werden. Mehr Zeit braucht es, die rund 200 Passagiere aus dem Doppelstockzug zu bergen.Sie können erst aussteigen, nachdem die Fahrleitung abgeschaltet ist.
Nach zwei Stunden ist es soweit: Alle Personen haben die Züge verlassen. Rettungskräfte, Feuerwehr sowie mehrere Ambulanzen haben ganze Arbeit geleistet.
Suche nach Ursache
Die grosse Frage lautet: Weshalb sind die beiden Züge zusammengestossen? Die beiden Züge hätten gemäss Fahrplan gleichzeitig um 7.34 Uhr den Bahnhof Neuhausen in entgegengesetzter Richtung verlassen sollen – der Thurbo der S33 Richtung Schaffhausen, der Doppelstockzug der S11 Richtung Winterthur.
Der Thurbo hatte den Bahnhof bereits verlassen, der Doppelstockzug war jedoch noch nicht eingefahren. Als es krachte, befand sich der Doppelstockzug auf der Einfahrweiche, die diesen auf das andere Gleis führen sollte.
20 Meter zurückgeschoben
Die Thurbo-Zugskomposition wurde beim Aufprall rund 20 Meter zurückgeschoben und die Lokomotive des Doppelstockzuges entgleiste. Im Vergleich zum Thurbo habe der Doppelstockzug eine viel grössere Masse, sagte Walter Kobelt von der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (Sust). Der Thurbo sei ein relativ leichtes Fahrzeug.
Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft und die Sust sammeln nun Daten des Stellwerkes, der Gleis- und Signalanlage, um der Ursache auf die Spur zu kommen.
Die SBB hat die Züge geborgen. Ob der Bahnbetrieb am Freitagmorgen wieder aufgenommen werden kann, ist noch unklar.