Die Schweizer Bevölkerung hat im vergangenen Jahr für Essen und Trinken ausser Haus erneut weniger Geld ausgegeben. Verglichen mit dem Vorjahr gingen die Ausgaben 2014 um 1,9 Prozent auf 22,7 Milliarden Franken zurück.
Während die Ausgaben fürs Essen bei rund 15,1 Milliarden Franken stagnierten, schrumpften jene für Getränke um 400 Millionen Franken und lagen 2014 noch bei 7,6 Milliarden Franken. Dies geht aus den Zahlen von GastroSuisse hervor, die der Branchenverband in Bern präsentierte.
Im Vergleich zum Jahr 2013 fiel der Umsatzrückgang des Gastgewerbes im vergangenen Jahr aber etwas weniger stark aus. Damals lag das Minus bei 2,6 Prozent.
«Respekt vor Sommersaison»
Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse sprach denn auch von einer «durchzogenen Jahresbilanz, bei der das Positive überwiegt». Eingetrübt haben sich die Aussichten seit Anfang dieses Jahres durch den Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzuheben. Dadurch hätten sich die Angebote der Branche auf einen Schlag weiter verteuert, sagte Platzer.
Wie sich der Entscheid der Nationalbank mittelfristig auswirke, müsse sich erst noch weisen. Doch die Branche habe einen «gehörigen Respekt vor der Sommersaison», sagte Platzer. Die jüngsten Konjunkturprognosen würden jedenfalls Anlass zur Sorge bieten.
Neues Problem «Gastronomie-Tourismus»
Dazu trete ein neues Phänomen auf, denn viele Schweizer würden vor den hohen Preisen ins Ausland flüchten, sagte Platzer: «Es gibt nicht nur den Einkaufs-Tourismus, sondern auch den Gastronomie-Tourismus.»
Gemäss einer von GastroSuisse in Auftrag gegebenen Studie gaben 36 Prozent von über 1000 Befragten an, während der letzten drei Monate im benachbarten Ausland gegessen zu haben. Dadurch gingen der Schweizer Gastronomie jährlich rund 4 Milliarden Franken verloren, so die Hochrechnung des Verbandes.