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Schweizer Jugendbefragung Junge greifen vermehrt zum Alkohol – und denken öfter an Suizid

  • Das nationale Jugend-Monitoring «Young Adult Survey» (Yass) zeigt, dass der exzessive Alkoholkonsum der Schweizer Jugend in den letzten zehn Jahren zugenommen hat. Ebenso die Suizidgedanken.
  • Im Vergleich zur Erhebung 2010/11 hat der Tabakkonsum von Jugendlichen hingegen abgenommen.
  • Ebenfalls zurückgegangen sind Homophobie und Fremdenfeindlichkeit.
Video
Archiv: Jugendliche dröhnen sich mit Medikamenten und Alkohol zu
Aus Schweiz aktuell vom 15.04.2021.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 23 Sekunden.

In der nationalen Befragung «Young Adult Survey» geben 17 Prozent der 100'000 Schweizer 19-Jährigen an, einen exzessiven Alkoholkonsum zu pflegen. Gegenüber der Befragung aus dem Jahr 2010/11 entspricht dies einer Zunahme um sieben Prozent.

Auch der Anteil junger Erwachsener mit Suizidgedanken habe in den letzten Jahren zugenommen, hiess es an der Medienkonferenz zur Präsentation des nationalen Monitorings. Demnach verdoppelte sich der Anteil fast von 11 (2014/15) auf 20 Prozent (2018/19). Risikofaktoren für die psychische Belastung seien Brüche in der Bildungskarriere sowie ein niedriger Bildungsabschluss, schreiben die Yass-Verantwortlichen.

Das ist «Yass»

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Die Eidgenössischen Jugendbefragungen ch-x geben einen Einblick in die Lebensverhältnisse sowie in die gesellschaftlichen und politischen Orientierungen der jungen Erwachsenen in der Schweiz. Damit sollen mögliche Veränderungen erfasst sowie Trends und Tendenzen in der Lebenshaltung bei 19-jährigen Schweizerinnen und Schweizern aufgezeigt werden.

Alle vier Jahre werden den Jungbürgerinnen und Jungbürgern die gleichen Fragen zu Lebensbereichen wie Bildung, Arbeit, Beruf, Gesundheit, Sport und Politik gestellt. Die Befragung erfolge stets über zwei Kalenderjahre. Die erste Yass-Erhebung fand 2010/2011 statt. Eine erste Wiederholung erfolgte 2014/2015, der dritte Befragungszyklus 2018/2019.

Was den gesunden Lebensstil betrifft, gibt es aber nicht nur schlechte Nachrichten. Zwar werde mehr getrunken, dafür auch weniger geraucht. 2010/11 gaben noch 25 Prozent der Befragten an, regelmässig Tabak zu konsumieren, 2018/19 waren es «nur» noch 17 Prozent.

Das Monitoring, das auch Einstellungen und politische Ausrichtung erfasst, registrierte nicht nur einen Rückgang beim Rauchen, sondern auch bei den sportlichen Aktivitäten. Diese nahmen 2018/19 gegenüber 2010/11 bei den Befragten um 10 auf 74 Prozent ab.

Von rechts nach links zur Mitte

Ebenfalls erfreulich: Auch von der Homophobie und der Fremdenfeindlichkeit scheinen sich die befragten Jugendlichen vermehrt abzuwenden. Laut Yass hat die Fremdenfeindlichkeit von 45 Prozent vor zehn Jahren auf 29 Prozent bei der Befragung im Jahr 2018/19 abgenommen. Die Homophobie, die Abneigung gegenüber homosexuellen Menschen, nahm im gleichen Zeitraum um 9 Prozent ab, von 30 Prozent (2010/11) auf 21 Prozent (2018/19).

Das politische Interesse blieb im untersuchten Zeitraum recht stabil bei 44 nach 46 Prozent. Die Selbsteinschätzung der politischen Partizipation lag bei 64 Prozent. Bei der selbst-deklarierten politischen Ausrichtung gab es eine Verschiebung hin zur politischen Mitte beziehungsweise links.

Im Grossen und Ganzen zufrieden

Der Überblick über die Daten der vergangenen Dekade zeigt, dass die Stabilität bei den Kernindikatoren für die Befindlichkeit der jungen Schweizer Erwachsenen überwiegt, wie es weiter heisst.

Die jungen Erwachsenen sind demnach mit ihrem Leben im Grossen und Ganzen zufrieden. Dies sei erfreulich, doch sollte «möglichen Schmerzstellen» besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, warnen die Umfrageverfasser.

Die Erhebungen erfolgen anlässlich der Aushebung in den Rekrutierungszentren. Mittels einer national repräsentativen Ergänzungsstichprobe wurden auch rund 3000 zufällig ausgewählte Frauen im Alter von 19 Jahren an ihrem Wohnort und seit 2018 über das Internet befragt.

SRF 4 News, 03.03.2022, 12:00 Uhr;

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