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Schweizer Reisekasse Preiswerte Ferien für wirtschaftlich Benachteiligte

  • Organisationen wie die Schweizer Reisekasse Reka ermöglichen auch weniger begüterten Menschen eine Auszeit.
  • Im Rahmen des Sozialangebotes der Reisekasse können jedes Jahr rund 1000 Familien mit besonders kleinem Budget für 200 Franken eine Woche Ferien machen.

Sommerferien – viele zieht es in diesen Wochen in nahe und ferne Länder oder in die Schweizer Berge. Doch für mehrere hunderttausend Personen hierzulande sind Ferien nicht erschwinglich. Es fehlt schlicht und einfach das Geld.

650'000 Menschen sind arm

Gemäss den Bundesbehörden gelten rund 650'000 Menschen in der Schweiz als arm. Genau für solche Menschen springen verschiedene Institutionen ein und ermöglichen auch weniger begüterten Menschen eine Auszeit.

Die grösste dieser Organisationen ist die Schweizer Reisekasse Reka. Eine Woche lang den beschwerlichen Alltag hinter sich lassen sei von grosser Bedeutung, sagt Reka-Direktor Roger Seifritz: «Das ist eben gerade auch für Familien, die ständig mit beiden Seiten des Frankens und des Rappens zu kämpfen haben, sehr wichtig.»

Sozialangebot für 1000 Familien

Reka ist eine Genossenschaft und wurde vor fast 80 Jahren mit dem Ziel gegründet, einer breiten Bevölkerungsschicht preiswerte Ferien zu ermöglichen. Deshalb gibt es die Reka-Dörfer und Ferienanlagen im In- und Ausland.

Im Rahmen eines Sozialangebotes von Reka, können jedes Jahr rund 1000 Familien mit besonders kleinem Budget für 200 Franken eine Woche Ferien machen.

Hinweis auf Armutsstruktur in der Bevölkerung

Seifritz erklärt, wer die Angebote in Anspruch nimmt: «Drei Viertel unserer Kunden in diesem Bereich sind Alleinerziehende. Das zeigt ungefähr, wo das Armutsrisiko in der Bevölkerung liegt. Und das verbleibende Viertel unserer Kunden sind meist Grossfamilien.»

Im Durchschnitt leisten sich die Menschen in der Schweiz jedes Jahr drei Reisen mit Übernachtungen und fast elf Tagesausflüge. Auf finanziell schlechter gestellte Bevölkerungskreise trifft das allerdings nicht zu.

«Anfragen seit vielen Jahren sehr stabil»

Obwohl Billigflieger und günstige Pauschalreisen dazu führen, dass sich eine wachsende Zahl von Menschen auch Ferien leisten kann, sei die Nachfrage am Sozialangebot der Reka unverändert hoch – rund doppelt so gross wie das vorhandene Kontingent, beobachtet der Reka-Direktor: «Das merken wir gar nicht. Unsere Anfragen sind seit vielen Jahren sehr stabil. Für Reisen braucht man eine gewisse Erfahrung. Und wenn man die nicht hat, oder von Kind auf nicht hat, dann wird es schwieriger.»

Und gerade für Familien, die es ohnehin nicht leicht haben, sollen Ferien Abwechslung und Erholung bieten – und nicht zusätzlichen Stress verursachen.

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