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Schweiz Schweizer Stauseen für deutschen Öko-Strom

Solar- und Windenergie aus Baden-Württemberg für die Schweiz – und umgekehrt Strom aus Wasserkraft vom Berner Oberland in Richtung Stuttgart. Das könnte Teil der schweizerisch-deutschen Energiezukunft sein.

Manchmal gehen Politiker bei Auslandbesuchen richtig in die Tiefe: 50 Meter unter dem Grimselsee. Gestern trafen sich Spitzenvertreter der baden-württembergischen und schweizerischen Energie-Behörden auf der Grimsel – um Visionen der schweizerisch-deutschen Energiezukunft auszuloten.

Vertreter der Kraftwerke Oberhasli und des Bundesamtes für Energie führen die hohen Gäste aus Süddeutschland durch das weitverzweigte Tunnelsystem tief unter dem Grimselstausee und in die Maschinenräume der Pumpspeicherkraftwerke.

Misstrauen der Umweltschützer

In Pumpspeicherwerken wird Wasser von unten nach oben gepumpt, dort in Stauseen gespeichert und erst wieder bergab über Turbinen geleitet, wenn Strom wirklich benötigt wird. Viele Umweltschützer lehnen diese Art der Speicherung ab, weil das Pumpen sehr energieintensiv ist und die Speicherseen Landschaften verändern.

In Baden-Württemberg sind die Grünen die stärkste Partei. Umweltminister Franz Untersteller sagt: «Mir ist klar, dass solche Projekte massive Eingriffe in die Landschaft sind. Aber ich kann nicht erkennen, wie wir in dieser Situation, in der wir immer stärker auf volatile Energien setzen, auf Pumpspeicherkraftwerke verzichten können.» Volatil sind zum Beispiel Solar- oder Windkraft. Strom gibt es nur, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.

Audio
Die schweizerisch-deutsche Energiezukunft
aus HeuteMorgen vom 26.07.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 32 Sekunden.

Noch ist es Zukunftsmusik

Die grün-rote Regierung in Baden-Württemberg setzt sehr stark auf erneuerbare Energien. So stark, dass bereits heute an sonnigen Tagen mehr als genug Solarenergie produziert wird. Den Überschuss könnte man in die Schweiz exportieren, um Pumpspeicherwerke anzutreiben und Strom von dort zu beziehen, wenn es dunkel und windstill ist. Walter Steinmann, dem Direktor des Bundesamtes für Energie, leuchtet diese Idee ein: Die volatile Energie müsse gespeichert werden. «Wir haben eine Chance, die umliegenden Länder mittelfristig mit Energie versorgen zu können.»

Noch ist das Zukunftsmusik. Zuerst müssten grenzüberschreitende Leitungsnetze massiv ausgebaut werden. Der Wille zu stärkerer Zusammenarbeit aber besteht – im grün-roten Baden-Württemberg und in der bürgerlich dominierten Schweiz.

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