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Weshalb hat der Bund Bedenken und was sagt die Aargauer Regierung zu den geplanten Stromleitungen?
Aus Regional Diagonal vom 31.08.2022. Bild: Keystone/Gaetan Bally
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Schweizer Stromversorgung Keine 17 Kilometer Erdkabel vom Aargau in den Kanton Zürich

  • Der Bundesrat bremst das Projekt einer längeren Hochspannungsleitung im Boden vom Aargau in den Kanton Zürich aus.
  • Statt auf einer Länge von 17 Kilometern erlaubt der Bundesrat ein Erdkabel nur auf vier Kilometern Länge.
  • Es soll auf einem Teilabschnitt zwischen Besenbüren und Jonen (AG) verlegt werden.
  • Dieses Gebiet der Reusslandschaft gehört zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.

Vor zwei Jahren wurde zwischen Beznau (AG) und Birr (AG) die schweizweit erste erdverkabelte Hochspannungsleitung der Swissgrid in Betrieb genommen. Nun muss die 17 Kilometer lange Hochspannungsleitung zwischen Niederwil (AG) und Obfelden (ZH) ersetzt werden. Es braucht eine stärkere Leitung (380 Kilovolt statt 220).

Dicke Rohre
Legende: Auf dem Bözberg im Kanton Aargau wurde 2020 die erste unterirdische Hochspannungsleitung der Schweiz in Betrieb genommen. Solche Leitungen sind nicht sichtbar, kosten die Unternehmen aber mehr als bisherige Hochspannungsleitungen. zvg/Swissgrid

Aber die Leitung soll nur auf einer Teilstrecke von knapp vier Kilometern unterirdisch verlegt werden, teilt die Bundeskanzlei mit. Die Aargauer Kantonsregierung hatte dies auf der gesamten Strecke gefordert. Sie stützte damit die Anliegen der Region.

Eine Erdverkabelung auf einem Teilabschnitt sei aus Sicht von Raumplanung und Landschaftsschutz am besten, findet der Bundesrat. Auch rechtlich seien 17 Kilometer Erdverkabelung nicht möglich. Das Waldgebiet sei geschützt. Rodungen, Eingriffe in den Boden und Umweltbelastungen wären im Wald «unverhältnismässig».

Nächster Schritt: Bauprojekt

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  • Konkret hiess der Bundesrat eine Änderung des Sachplans Übertragungsleitungen (SÜL Objektblatt 611) gut.
  • Swissgrid, die Betreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes, kann nun das Bauprojekt ausarbeiten.
  • Der Ersatz der bestehenden 220 Kilovolt-Übertragungsleitung durch eine 380 kV-Leitung soll die Stromversorgung in den Verbraucherzentren im Raum Aargau, Zürich und Innerschweiz verbessern und langfristig sichern.
  • Dazu plant Swissgrid eine Verstärkung der Übertragungsleitung zwischen Beznau AG und Mettlen LU. Diese Leitung ist Teil des strategischen nationalen Übertragungsnetzes, das der Bundesrat 2009 festgelegt hatte, sowie des «Strategischen Netzes 2025» von Swissgrid.

Eine Kombination von Frei- und Erdkabeln habe man aus technischen Gründen ebenfalls verworfen. Zudem bräuchte eine solche Leitung gemäss Bundesrat zusätzliche Übergangsbauwerke mit grossem Raumbedarf. Das würde sich negativ auf die Landschaft auswirken.

Der Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger zeigte sich im Interview mit SRF enttäuscht. Er habe gehofft, dass man nochmals mit dem Bundesrat ein Gespräch habe, bevor er entscheide. Aber der Bund sei am längeren Hebel. Man schaue den Fall nochmals genau an und entscheide über das richtige Vorgehen, meinte Attiger weiter.

Video
Aus dem Archiv: Hochspannungsleitung wird erstmals in den Boden verlegt.
Aus Schweiz aktuell vom 06.08.2019.
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Regional Digital, 31.08.2022, 16:30 Uhr;

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