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Mehr Schweizer Gäste im Inland
Aus Rendez-vous vom 17.10.2023. Bild: Keystone/Peter Klaunzer
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Schweizer Tourismus «Inländische Gäste sind treu geblieben»

2023 ist die Saison des Schweizer Tourismus. Erstmals seit der Corona-Pandemie verzeichnet die Branche einen Zuwachs. Für SRF News ordnet Viviane Grobet, Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus, die Entwicklungen der Tourismusbranche ein.

Viviane Grobet

Viviane Grobet

Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus

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Viviane Grobet ist Tourismus- und Marketingexpertin. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus und zeigt sich verantwortlich für den Bereich Business Development und Partnerschaften.

SRF News: Ist die laufende Saison eine gute Saison?

Viviane Grobet: Im Moment ist es noch schwierig, ein Resümee zu ziehen. Die vereinzelten Stimmen aus der Branche sind jedoch durchaus positiv. Obwohl Reisen ins Ausland wieder möglich waren, sind inländische Gäste der Schweiz 2023 treu geblieben. Im Vergleich zu 2019 verzeichnen wir ein Plus von 15 Prozent. Wir glauben, dass die Schweizerinnen und Schweizer während Corona gemerkt haben, wie schön und vielfältig unser Land ist. Das bestätigen auch die Septemberzahlen der Schweizer Bergbahnen, die 40 Prozent mehr Gäste befördert haben.

Wir freuen uns über Gäste aus dem In- und Ausland.
Autor: Viviane Grobet Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus

Trotzdem reisen die Schweizerinnen und Schweizer wieder mehr ins Ausland und es kommen weniger ausländische Gäste in die Schweiz als vor Corona. Führt dies zu einer Diskrepanz?

Das ist richtig. Natürlich begrüssen wir, dass internationale Reisen wieder möglich sind. Wir streben einen ausbalancierten Märkte-Mix an. Das heisst, wir freuen uns über Gäste aus dem In- und Ausland. Zurzeit sind die Auswirkungen der Pandemie noch spürbar. So haben wir zum Beispiel weniger Gäste aus dem asiatischen Raum und auch bei den europäischen Märkten liegen wir im Moment noch unter dem Vorkrisenniveau. Aber es gibt auch erfreuliche Zahlen. Auf dem amerikanischen Markt haben wir ein Plus von 20 Prozent.

Einen deutlichen Rückgang gibt es bei den Gästen aus China. Wann erwarten Sie die Rückkehr?

Wir sehen, dass die Rückkehr eher langsam erfolgt. Die gesamte Maschinerie muss erst wieder in Gang kommen. Die Reisepässe müssen von den Chinesinnen und Chinesen beantragt werden, die Flugkapazitäten müssen hochgefahren werden und so weiter. All diese Prozesse brauchen Zeit. Wir haben andere Fernmärkte, die im Vergleich zu vor Corona gewachsen sind. Insbesondere bei Gästen aus den USA und dem südostasiatischen Raum sehen wir ein stärkeres Wachstum. Aber natürlich erwarten wir auch, dass die chinesischen Gäste zurückkommen werden. Erfreulich ist auch, dass sie zunehmend individuell reisen und nicht mehr in grossen Gruppen.

Das grosse Plus der Schweizer Gäste kompensiert die ausbleibende Nachfrage der ausländischen Gäste.
Autor: Viviane Grobet Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus

Sind grosse Gruppen nicht leichter zu koordinieren?

In der Tat lassen sich grosse Gruppen einfacher lenken. Sie sind für die lokale Bevölkerung aber eine grössere Belastung als Einzelgäste. Was bei individuellen Reisenden auch schön ist: Sie bleiben tendenziell länger in der Schweiz. Dadurch sehen sie mehr von der Schweiz, sie verteilen sich besser über das Jahr hinweg und sie geben tendenziell mehr Geld aus. Das ist die Art von Tourismus, die wir fördern wollen.

Wenn Sie jetzt eine Mischrechnung machen, zwischen den Märkten, die gewachsen sind, und jenen, die geschrumpft sind. Wo steht der Schweizer Tourismus heute?

Im Moment haben wir ein Wachstum von 3.4 Prozent. Das grosse Plus der Schweizer Gäste kompensiert die ausbleibende Nachfrage der ausländischen Gäste. Wir müssen aber damit rechnen, dass Schweizerinnen und Schweizer auch wieder vermehrt ins Ausland reisen werden. Unser Ziel muss ein guter Mix sein. Wir streben daher die 80/20 Regel an - also 80 Prozent aus der Schweiz oder dem nahen Ausland und 20 Prozent Fernmärkte.

Rendez-vous, 17.10.2023, 12:30 Uhr;

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