Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Schweizweiter Sirenentest Die Sirene heult: So reagiert man im Ernstfall richtig

Einmal jährlich tönen schweizweit die Sirenen, ein Test für den Notfall. Die wichtigsten Fakten für alle Fälle.

Welche Sirenen heulen auf? Zwei verschiedene Alarmzeichen werden jedes Jahr am ersten Mittwoch im Februar getestet. Normalerweise ertönt um 13:30 Uhr aus gut 7200 Schweizer Sirenen der allgemeine Alarm, ein regelmässig auf- und absteigender Heulton. Wo nötig, wird die Sirene bis 14 Uhr getestet. Einen zweiten Alarm kriegen nur einige Bewohnerinnen und Bewohner zu hören: Der Wasseralarm wird ab 14 Uhr in den Gebieten unterhalb von Stauanlagen getestet. Dort heulen zwölf tiefe Dauertöne auf, im Abstand von zehn Sekunden.

99 Prozent der Sirenen funktionstüchtig

Box aufklappen Box zuklappen

99 Prozent der stationären Sirenen in der Schweiz haben bei den jährlichen Tests am Mittwoch einwandfrei funktioniert. Auch die Informationsmeldungen über die Alertswiss-App wurden wie erhofft ausgelöst. Insgesamt wurden dabei über 14 Millionen Push-Meldungen verschickt, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) im Anschluss an die Tests mitteilte. Um 13:30 Uhr heulten demnach fast alle der über 5000 stationären Sirenen der Schweiz.

Bereits in den vergangenen zwei Jahren bestanden 99 Prozent aller Anlagen schweizweit den Test für den Ernstfall. 2021 waren es 98 Prozent.

Was sind Gründe für einen allgemeinen Alarm? Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) alarmiert die Sirene bei «natur-, technik- oder gesellschaftsbedingten» Katastrophen und Notlagen, zum Beispiel bei Radioaktivität. Schweizweit kann die Nationale Alarmzentrale (NAZ) einen Sirenenalarm anordnen, ansonsten sind die Kantone zuständig. In der Regel wird bei einer Bedrohung alarmiert, welche die Gesundheit «zahlreicher Menschen gefährdet oder die Lebensgrundlagen bedroht».

Foto einer grauen Sirene, total acht Sirenen übereinander, dahinter Häuser und schneebedeckte Wiese.
Legende: Schon vor dem Zweiten Weltkrieg begann die Schweiz mit dem Aufbau des Sirenennetzes. Heute sind nur noch elektronische Sirenen zugelassen. KEYSTONE / Adrian Reusser

Wie reagieren im Ernstfall? Hört man den «echten» Wasseralarm, sollte man das Gebiet um die Stauanlage sofort verlassen. Nach einem allgemeinen Alarm sollte man entweder Radio SRF einschalten oder die Alertswiss-App nutzen (alternativ die Alertswiss-Webseite). Sowohl Radio als auch App geben die Art des Notfalls und die konkreten Anweisungen der Behörden bekannt. Und: Zur Sicherheit auch gleich die Nachbarn informieren.

So informiert die App: Die Alertswiss-App, welche seit 2018 in Notfällen informiert, sendet einen Push mit den wichtigsten Informationen. Mittlerweile erreicht dieser zwei Millionen Menschen – so viele haben die App installiert. Im Ernstfall würde die App einen Sirenenton auslösen. Sie gibt auch regionale Warnungen heraus, etwa bei einer Trinkwasser­verunreinigung, einem Stromausfall oder Waldbrandgefahr.

So kann man sich weiter vorbereiten: Wer für verschiedene Ernstfälle gewappnet sein will, dem stellt Alertswiss einen Notfallplan per PDF zur Verfügung. Von Vorräten, über die Evakuierung, bis hin zu Kochen ohne Strom sind dort alle Szenarien mit Tipps dazu aufgelistet. Bei gewissen Notfällen sollte man sich bei Notfalltreffpunkten besammeln. Wer den nächstgelegenen Treffpunkt sucht, wird auf der Webseite «Notfalltreffpunkt.ch» fündig.

Braucht es heute überhaupt noch Sirenen? In Zeiten von Smartphones und mit der Swissalert-App fragt sich, ob Sirenen nicht längst veraltet sind. Doch nicht jeder in der Schweiz ist smartphoneversiert. Und: Gerade in Notfällen sind die Sirenen ausfallsicherer als etwa Mobilfunk oder Internet. Wie Babs-Sprecher Andreas Bucher es 2023 formulierte: «Sirenen funktionieren auch, wenn das Smartphone schon längst am Boden liegt.»

Kommen auch in anderen Ländern Sirenen zum Einsatz? Auch das Nachbarland Österreich setzt im Ernstfall auf Sirenen. Die Niederlande oder Belgien setzen hingegen auf den Einsatz von Lösungen wie der Handy-Warnung «Cell Broadcast», Apps oder SMS-Diensten. In Deutschland wurden die Sirenen nach Ende des Kalten Krieges abgebaut. Jetzt wird das Sirenennetz in vielen Städten wieder hochgefahren. Frankreich setzt vor allem in kritischen Zonen um Kraftwerke oder besondere Industrieanlagen auf Sirenen.

Video
Archiv: Sirenen-Test auch per Handy-App
Aus Tagesschau vom 06.02.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 42 Sekunden.

SRF Regionaljournal Ostschweiz, 07.02.2024, 12:03 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel