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Seilbahnunglück in Laax GR 2022 tödlich verunfallt: Lernender war nicht gesichert

  • Nach dem tödlichen Unfall eines Lernenden beim Seilbahnunterhalt im Dezember 2022 in Laax GR hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) Sicherheitsrisiken festgestellt.
  • Gemäss dem Sust-Schlussbericht war der Lernende zum Unfallzeitpunkt nicht gegen Absturz gesichert.
  • Ein 17-Jähriger wurde bei Wartungsarbeiten an der Luftseilbahn von einer Kabine erfasst und stürzte in die Tiefe.

Im Winter 2022 kam es im Bündner Skiort Laax zu einem tödlichen Unfall: Ein 17-jähriger Lernender kam bei Seilbahnarbeiten bei Laax-Crap Sogn Gion ums Leben. Der Lernende arbeitete auf einer Stütze und wurde dabei vom Laufwerk einer Kabine erfasst, prallte zuerst auf die Kabine und stürzte anschliessend rund 40 Meter in die Tiefe.

Auch Versäumnisse in der Ausbildung

Am Dienstag veröffentlichte die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) ihren Schlussbericht. Darin dokumentiert sie schwerwiegende Sicherheitsmängel. Der Lernende sei zum Unfallzeitpunkt nicht gegen Absturz gesichert gewesen.

Seilbahn über schneebedecktem Skigebiet, Menschen am Berg.
Legende: Von Laax führt eine Seilbahn auf den Crap Sogn Gion. Bei Wartungsarbeiten an dieser Bahn starb vor zweieinhalb Jahren ein Lernender. Keystone / Gian Ehrenzeller

Die Arbeiten auf der Seilbahnstütze hätten bei laufendem Betrieb ohne zuverlässige Warnsysteme stattgefunden. Zudem habe die vorgeschriebene Aufsicht durch eine Fachkraft gefehlt, schreibt die Sust. Darüber hinaus bemängeln die Ermittler im Bericht Versäumnisse bei der Ausbildung: Wichtige Dokumentationen und Nachweise hätten gefehlt. Zudem seien im Monat vor dem Unfall Vorgaben zu jugendgerechter Arbeitszeit verletzt worden.

Verfahren gegen zwei Personen läuft weiter

Nach dem Unfall vor zweieinhalb Jahren leitete die Bündner Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung ein. Darin involviert sind zwei Personen des Bergbahnbetriebs. Das Verfahren ist weiterhin hängig, bestätigt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von SRF. Sie habe den Sust-Bericht abgewartet und könne nun die Strafuntersuchung weiter und zu Ende führen.

Das betroffene Bergbahnunternehmen, die Weisse Arena Gruppe, zeigt sich in einer Stellungnahme gegenüber SRF weiterhin tief betroffen. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen seit dem Unfall «umfangreiche betriebliche Schritte unternommen, um die Sicherheit weiter zu erhöhen». Seither seien unter anderem ein Frühwarnsystem eingeführt und die Überwachung gefährlicher Arbeiten verstärkt worden.

Nachrichten, 20.5.2025, 16 Uhr ; 

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