Rund 200'000 Briefe hat das Schweizer Hilfswerk Swissaid kürzlich in die ganze Schweiz verschickt. Darin wirbt Swissaid für ein Hilfsprojekt für Frauen im afrikanischen Tschad. Für 70 Franken könne man mithelfen, eine Produktionsstätte für das Pflanzenfett Sheabutter weiter auszubauen. Damit ermögliche man den Bäuerinnen im Tschad ein selbständiges Einkommen, mit dem sie ihre Familie ernähren und ihre Kinder in die Schule schicken könnten.
«Das passt für mich nicht»
Beigelegt ist eine fünflibergrosse Sheabutter-Seife – hergestellt nicht im Tschad, sondern von einem Hotelzulieferer in der Türkei. Inhalt: Vor allem Palmöl. «Das passt für mich nicht», wundert sich ein SRF-Hörer. «Wenn man schon so ein Give-away beilegen will, sollte es doch etwas von diesen Menschen oder wenigstens aus diesem Land sein.»
Offenbar haben sich diese Frage auch andere Angeschriebene gestellt, bestätigt Wangpo Tethong, Sprecher von Swissaid. Man versuche natürlich, wenn möglich etwas aus dem entsprechenden Land beizulegen. Aber das gehe nicht immer. Bei 200'000 Stück sei das in diesem Fall nicht möglich gewesen.
Kommunikation war nicht ideal
Beim Palmöl in der Seife handle es sich gemäss Angaben des WWF um ein nachhaltig hergestelltes Produkt, sagt Swissaid. Das wolle man beim nächsten Mal aber besser kommunizieren.