Zwischen dem 25. Juli und dem 14. August müssen Reisende, die mit der Bahn in die Westschweiz fahren, zwischen Bern und Freiburg einen Bahn-Ersatzbus nehmen. Hauptgrund sind die Bauarbeiten am fast 100-jährigen Bahnviadukt über die Sense.
Streckensperrung unausweichlich
Im Flussbett steht schon seit Monaten eine Plattform, um die Brückenpfeiler zu sanieren. Für die Hauptarbeiten am Viadukt sei es nun aber unausweichlich die Strecke ganz zu sperren, sagt SBB Mediensprecher Martin Meier.
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So könne man rund um die Uhr arbeiten, die Lärmbelastungen seien kürzer. «Ausserdem reduzieren sich so die Kosten.» Diese belaufen sich auf rund 15 Millionen Franken.
Freiburg vom Unterbruch besonders betroffen
Besonders hart trifft diese Streckensperre den Kanton Freiburg. Der Präsident des Freiburger Tourismusverbands, Jean-Pierre Doutaz, bedauert, dass die Kommunikation mit den SBB nicht optimal verlaufen sei. Man habe erst kurzfristig erfahren, dass die Strecke nun drei und nicht wie ursprünglich geplant zwei Wochen unterbrochen werde.
Schuld daran, dass die Sperre nun länger dauere, sei das Coronavirus, heisst es von der SBB – wegen spezieller Schutzkonzepte und Gesundheitsvorschriften infolge der Pandemie.
Viele kommen sowieso per Auto
Man wolle jedoch nicht jammern, sagt Tourismus-Verbandspräsident Doutaz. Denn das Coronavirus habe auch dafür gesorgt, dass sich die Menschen um so mehr danach sehnten, was der Kanton Freiburg bieten könne: Natur.
Hinzu komme, dass längst nicht alle Touristen mit den ÖV anreisten, so Doutaz. Schon jetzt, da die Züge noch fahren, habe er festgestellt, dass die Parkplätze in Schwarzsee, Greyerz oder Murten sehr gut mit Deutschschweizer Autos besetzt seien.
Eine Busreise kann auch ein besonderes Abenteuer sein.
Noch könne er nicht abschätzen, wie viele Touristinnen und Touristen diesen Sommer die Region tatsächlich besuchen. Zudem könne man die Situation ja ohnehin nicht ändern, sagt Doutaz. Und eine Busreise sei ja nicht a priori mühsam: «Sie kann auch ein besonderes Abenteuer sein». Er sehe das Glas lieber halbvoll als halbleer.
Ein Motto, das sich in den nächsten Wochen am besten auch Reisende zwischen Bern und Freiburg zu Herzen nehmen.