Die Schweizer Bauern können aufatmen: In der dritten Runde der ständerätlichen Budgetberatungen wurde beschlossen: Die Landwirte sollen gleich viel Geld wie bisher erhalten. Nämlich Direktzahlungen in Höhe von 2,8 Milliarden Franken. Das sind 61,1 Millionen Franken mehr als vom Bundesrat vorgeschlagen.
Keine Einigung beim «Schoggigesetz»
Doch nur bei den Subventionen an die Landwirte setzte sich der Ständerat gegen den Beschluss des Bundesrats. In den anderen Geschäften folgte er den Vorschlägen der Regierung. So kommen Querschnittkürzungen für die kleine Kammer weiterhin nicht infrage.
Stillschweigend wurde der Antrag des freisinnigen Luzerner Nationalrats Albert Vitali abgelehnt, der den Bund verpflichten würde, zusätzlich 125 Millionen Franken mehr zu sparen, und zwar quer über alle Departemente. Eine zusätzliche Sparrunde etwa beim Grenzwachtkorps, bei der Armee und beim Strassenunterhalt ist für den Ständerat kein Thema.
Zum dritten Mal Nein sagte der Ständerat zu der Aufstockung beim «Schoggigesetz» um 26,7 Millionen Franken und bei den landwirtschaftlichen Investitionskrediten um 5 Millionen Franken (stillschweigend).
Kompromiss in Einigungskonferenz?
Somit verbleiben drei Differenzen zwischen den Räten. Diese müssen bis Ende dieser Woche bereinigt sein. Spätestens in der Einigungskonferenz am Mittwochmorgen kommt es zum Showdown. Gut möglich ist, dass der Nationalrat am Ende auf die Querschnittkürzungen verzichten wird, während der Ständerat Ja sagt zu der Aufstockung bei den Exportsubventionen für Schokolade.
Gibt es in einem Rat aber keine Mehrheit für den Vorschlag der Einigungskonferenz, gilt automatisch der tiefere Betrag.
Insgesamt rechnet der Ständerat mit einem ordentlichen Defizit von 465 Millionen Franken, bei Einnahmen von 66,73 Milliarden Franken und Ausgaben von 67,19 Milliarden Franken. Der Nationalrat budgetiert ein Defizit von 366 Millionen Franken.
Der Nationalrat debattiert am Dienstag das Budget ebenfalls zum dritten Mal.