Bern geniesst den Ruf einer Stadt, in der man alles etwas langsamer angeht. Für die Parlamentarier, die sich für die Herbstession unter der Bundeshauskuppel versammelt haben, gilt das aber nicht. Ihre «To-do-list» duldet keinen Verzug.
Ständeratspräsident Raphaël Comte hat das besonders verinnerlicht: Wenn die Tagesordnung droht, nicht eingehalten zu werden, schaltet er einen Gang höher und redet schneller. So schnell, dass manch ein Zuhörer ins Schwitzen gerät.
«Effizienz lautet die Parole im Ständerat», begründet er sein Vorgehen. Er versuche, den Debatten Schwung zu verleihen, damit sie sich nicht zu sehr ausdehnen. «Die Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen schätzt es, wenn man vorwärts macht.»
Mit seinem Redetalent wäre Comte wohl auch bei Versteigerungen ein gefragter Mann. Ob er schon an eine Karriere als Auktionator gedacht habe? «Noch nicht», meint er. «Aber ich werde es mir nach meinem Ständeratsmandat überlegen!»