Session - Freisinnige Christa Markwalder ist Präsidentin des Nationalrats
Der Nationalrat hat die 40-jährige Christa Markwalder (FDP/BE) mit 159 von 183 gültigen Stimmen zu seiner Präsidentin gewählt. Zuvor wurden die Mitglieder der Volkskammer vereidigt. Wer nicht schwören wollte, konnte das Gelübde ablegen.
Für die feierliche Umrahmung der Konstitution des Nationalrats und der Wahl des Ratspräsidiums war Markwalder gleich selber beteiligt: Vor der Wahl spielte sie gemeinsam mit Ratskolleginnen und –kollegen das Cello. Dem überparteilichen Streichquartett gehören auch Balthasar Glättli (Grüne/ZH) und Kathrin Bertschy (GLP/BE) mit der Geige sowie Maja Ingold (EVP/ZH) mit Bratsche) an. Das Quartett spielte Werke von Antonin Dvorák.
«Der Ton macht die Politik»
Christa Markwalder bedankt sich in allen vier Landessprachen «für das ausgesprochene Vertrauen». Sie freue sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und nimmt Bezug aufs Streichquartett, in dem Nationalräte aus vier verschiedenen Parteien musizieren. Wie in der Musik gelte es auch in der Politik «den richtigen Ton zu treffen».
Aussenpolitisch gelte es, wieder geregelte Beziehungen zur EU herzustellen und gemeinsam Antworten auf die Migrationsströme und die schrecklichen Terrorismusattacken zu finden, sagte die neue Ratspräsidentin.
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Die Antwort auf die Terroranschläge könne nur die Verteidigung der schweizerischen und zugleich europäischen Werthaltungen sein – «selbst wenn sie en détail differieren, im Grundsatz können und müssen wir alle dafür einstehen». Ihr Präsidialjahr stellt sie unter das Motto «Respekt».
Das Ratspräsidium übernimmt sie zu Beginn ihrer vierten Legislatur. Sie war bereits 2003 in den Nationalrat gewählt worden, im Alter von 28 Jahren.
Die Freisinnige weicht immer mal wieder von der Parteilinie ab, etwa in der Energiepolitik. In gesellschaftspolitischen Fragen gehört sie dem linken Flügel ihrer Partei an. Beruflich ist die Juristin für die Zurich Versicherung tätig.
Eher schlechtes Resultat
Mit 159 Stimmen erreichte Christa Markwalder ein vergleichsweise schlechtes Resultat. Die sogenannte Kasachstan-Affäre, die im Sommer für Schlagzeilen gesorgt hatte, kostete Markwalder einige Stimmen. 14 Stimmzettel waren leer, 2 ungültig und 12 Stimmen gingen an FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen.
Für die Nachfolge bzw. Stellvertretung von Markwalder bestimmte der Rat auch die beiden Vizepräsidenten. Mit 163 von 181 gültigen Stimmen wurde Jürg Stahl (SVP/ZH) zum ersten Vizepräsidenten gewählt. Dominique de Buman (CVP/FR) erhielt 107 von 133 gültigen Stimmen als zweiter Vizepräsident des Nationalrats.
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