Wer an einer lauten Bahnlinie wohnt, soll ab 2020 besser – vor allem aber ruhiger – schlafen können. Der Nationalrat hat das entsprechende Massnahmenpaket des Bundesrats in der Schlussabstimmung einstimmig gutgeheissen. Auch den Verpflichtungskredit zur Finanzierung der Lärmsanierung über 1,5 Milliarden Franken genehmigte er ohne murren.
Kernstück der Vorlage sind Lärmgrenzwerte und damit ein faktisches Verbot von lärmigen Güterwagen ab 2020. Umgesetzt wird dies, indem die sogenannten Grauguss-Bremssohlen durch Kompositsohlen ersetzt werden. Auch ausländische Wagen, welche die Schweiz durchqueren, müssen sich daran halten.
Damit sollen entlang des gesamten Bahnnetzes zusätzliche 50'000 Menschen vor übermässigem Bahnlärm geschützt werden. Heute leben insgesamt 220'000 Personen an lauten Bahnlinien.
Kein Lärm ist Wunschdenken
Als weitere Massnahmen will der Bundesrat Lücken zwischen bestehenden Lärmschutzwänden schliessen und Stahlbrücken sanieren. Zudem soll die Entwicklung von besonders geräuscharmem Rollmaterial gefördert werden.
Im Nationalrat sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard: «Wir müssen mit Lärm leben.» Dennoch will sie das Sanierungsziel auch bei zunehmendem Verkehr erreichen: Mehr als zwei Drittel der Menschen, die noch vor 13 Jahren von übermässigem Lärm betroffen waren, will sie schützen.
Die Revision des Bundesgesetzes über die Lärmsanierung der Eisenbahnen geht nun in den Ständerat.