Zu den weitaus wichtigeren politischen Herausforderungen im Telefon-Sektor zählt Halter etwa niedrigere Hürden für weitere Anbieter auf dem von der Swisscom dominierten Markt.
Roaming nicht die erste Priorität
Zwar sieht Halter auch bei den Roaming-Kosten politischen Handlungsbedarf: «Der Ort wäre der richtige, das Parlament muss diskutieren was im Mobilfunk geschieht. Aber vielleicht hat das Roaming dabei nicht die erste Priorität.»
Denn nicht nur dort seien die Preise vergleichsweise hoch, sondern auch für das Telefonieren und das Surfen in der Schweiz. Den Grund dafür sehen Experten wie Halter darin, dass Angebot und Nachfrage nicht richtig funktionieren.
Marktdominanz der Swisscom
Die Swisscom beherrsche zwei Drittel des Marktes, dahinter können nur noch Sunrise und Orange mithalten. Günstige Anbieter haben es dagegen schwer. Lebara, der britische Billiganbieter, verkaufte sein Schweizer Geschäft nach nur sieben Jahren an Sunrise.
Die Verantwortung für diese Entwicklung sieht Halter nicht primär bei den Telekom-Firmen – sondern bei der Politik und den Kunden. Diese beiden müssten mehr tun, damit die Konkurrenz besser spiele.
Politik und Kunden gefragt
Von der Politik erwartet Halter, dass sie das Gesetz anpasst. Damit andere Telekomfirmen einfacher in den Markt einsteigen können – und nicht zuerst eigene Handy-Netze aufbauen müssen. Wie dies vor Jahren beim Festnetz auch geschehen sei: «Dass Firmen, die keine Funkmasten aufstellen sondern nur die Funkmasten nutzen wollen, dass die auch Zugang erhalten und dass man dies auch wie im Festnetz einklagen kann bis vor das Bundesgericht.»
Aber auch die Kunden selbst könnten die Preise stark beeinflussen. Dazu müssten jedoch deutlich mehr Schweizer auf ein Prepaid-Handy eines Billiganbieters oder Internet-Lösungen wie Skype ausweichen. Nur das werde Telekomfirmen letztlich zwingen, die Tarife weiter zu senken.