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Bild 1 von 7. Grünen-Nationalrätin Aline Trede lästert im Falle von langweiligen Reden gerne mit Parteikollege Balthasar Glättli über andere Parlamentarier. Worüber? «Über ihre Politik – oder ihren Kleidungsstil.» Ab und zu schmuggelt sie auch eine Karotte in den Nationalratssaal, obwohl Essen darin verboten ist. Oder einen Nussgipfel. «Aber die brösmelen so.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Wenn er nicht gerade am Rednerpult steht, hört FDP-Nationalrat Andrea Caroni seinen Kollegen brav zu. Oder er liest Zeitung, schreibt Mails oder gibt Interviews. Nur wenn Roger Federer gerade spielt, ist er jeweils leicht abgelenkt. Dann verfolgt er die Partie am Bildschirm seines Computers. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. Der jüngste Parlamentarier, SP-Nationalrat Mathias Reynard, schreibt im Falle von grosser Langeweile Whatsapp-Nachrichten, tummelt sich auf Facebook – oder spielt Quizduell. «Aber nur ganz selten!», beteuert der 27-Jährige. Wenn er doch mal spielt, kommt ihm sein Sitznachbar, der Genfer Nationalrat Manuel Tornare, mit Tipps zu Hilfe. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Der Waadtländer FDP-Nationalrat Fathi Derder schleicht sich bei langatmigen Debatten aus dem Saal und ins Bundeshaus-Café, wo er sich mit seinen Genfer Kollegen Hugues Hiltpold und Christian Lüscher ein Bier oder ein Glas Wein genehmigt. «Wir Romands haben schliesslich unseren Ruf zu verteidigen», sagt er. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Bevor seine Gedanken abschweifen, erkundet SP-Nationalrat Jacques-André Maire lieber das weitläufige Bundeshaus. Eben hat er dank seinen Parteikolleginnen den Frauen-Ruheraum entdeckt, in dem zwei Betten stehen. «Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt», sagt er. Jetzt will er einen Ruheraum für Männer einfordern – zwecks Gleichberechtigung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Wenn er bereits weiss, worüber seine Ratskollegen reden werden, führt SVP-Nationalrat Hans Fehr stattdessen Schulklassen durchs Bundeshaus. Oder er widmet sich Gedichten von Heine, Rilke oder Eichendorff. «Gedichte bringen eine Sachlage oft besser auf den Punkt als lange Reden», sagt er. Sein Lieblingsgedicht? «Der Panther» von Rilke. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. «Langweilig? Mir ist im Parlament nie langweilig», sagt SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr erstaunt. Und beteuert ab dem überraschten Gesichtsausdruck des Gegenübers noch einmal: «Das ist es wirklich nicht.» Irgendwie glaubt man es ihr sogar. Und wenn ihr – ausserhalb des Nationalratssaal natürlich – doch mal langweilig ist, jasst sie. Auf dem Handy. Bildquelle: Keystone.
Ihm muss wirklich langweilig gewesen sein: In England ist ein Parlamentarier dabei erwischt worden, wie er auf seinem iPad zwei Stunden lang das Spiel «Candy Crush» spielte – statt sich die Rede eines Experten anzuhören.
«Es war eine lange Sitzung über Rentenpolitik», sagte der Tory-Politiker Nigel Mills der Boulevardzeitung «The Sun». Es habe eine Passage gegeben, die ihn nicht so sehr interessiert habe und da habe er «ein oder zwei Spiele» gemacht. Eine anonyme Quelle steckte der Zeitung, Mills habe zweieinhalb Stunden lang gespielt.
Langweilige Debatten gibt’s auch im Schweizer Parlament ab und zu. Die Budgetdebatte beispielsweise scheint wenige zu begeistern. Was tun die Politiker in solchen Fällen? Die meisten beteuern, politische Vorstösse vorzubereiten oder sich – als Milizpolitiker – um ihre Arbeit zu kümmern. Das mag ja stimmen. Interessanter ist aber, was sie sonst noch so tun.