Raketen, Vulkane oder Böller für Silvester sind beliebt – aber auch umstritten. Vielerorts gibt es bereits Einschränkungen.
Baden
In der Aargauer Limmatstadt hat das Silvestertreiben seine Grenzen: Für Feuerwerke auf öffentlichem Grund braucht es laut
Merkblatt der Stadt Baden
eine Bewilligung der Polizei.
Basel
Am Rhein in Basel ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern, die nicht zur Verwendung durch Fachpersonen bestimmt sind, an Silvester zwischen 18 Uhr und 1 Uhr grundsätzlich gestattet. Dies gilt sowohl für bewohntes als auch öffentliches oder allgemein zugängliches Gebiet. Aber:«In
besonderen Zonen
wie im Umkreis von 200 Meter zu Spitälern und in der Nähe von Tierparks ist jegliches Abbrennen von Feuerwerk verboten», wie der Kanton auf seiner Webseite schreibt. Bei Verstoss drohen Bussen in Höhe von 150 Franken.
Mehrheit unterstützt Einschränkungen von privaten Feuerwerken
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Mehr als drei Viertel der Schweizer Bevölkerung unterstützten laut einer Studie die im Herbst
eingereichte Initiative zur Einschränkung von Feuerwerk bei Privatpersonen
. Sie will den Verkauf und das Abbrennen von lautem Feuerwerk für Private einschränken. Erlaubt bleiben sollen pyrotechnische Produkte, die ohne Lärm in die Luft gehen. Auch professionelle öffentliche Grossfeuerwerke an Veranstaltungen soll es weiterhin geben dürfen.
Gemäss der repräsentativen Umfrage von Watson in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut Demoscope sind 76 Prozent aller 8250 aus der Deutsch- und Westschweiz Befragten für die Initiative. «Stress bei Haus- und Nutztieren» und auch «Stress bei Wildtieren» waren gemäss der Umfrage die Hauptgründe für die Unterstützung der Initiative. Ebenfalls spiele die Luftverschmutzung eine wichtige Rolle.
Etwa ein Viertel der Befragten habe sich gegen die Initiative ausgesprochen. Ihrer Meinung nach sei Feuerwerk eine Tradition und gehöre dazu. Ausserdem gebe es bereits zu viele Regulationen und Verbote. Ein Feuerwerksverbot gehöre auch nicht in die Verfassung.
Bern
«Feuerwerk ist etwas Schönes. In den Gassen der Berner Innenstadt aber fehlt der Platz dazu», schreibt die Stadt online. Auch weil die Innenstadt UNESCO-Weltkulturerbe sei, ist das Abbrennen von Feuerwerk in der Altstadt seit dem Sommer 2021 verboten – auch an Silvester.
Graubünden
Von Laax bis St. Moritz: In rund 30 Bündner Gemeinden gelten bestimmte Verbote und eine stille Silvesternacht. «Keine Böller, keine Raketen», schreibt sich die Tourismusdestination Davos Klosters auf die Fahne. «Nur was keinen Lärm macht wie Vulkane, Fackeln oder Höhenfeuer ist weiterhin erlaubt.»
Konstanz (D)
Bei Kreuzlingen gleich ennet der Grenze dürfen zum Jahreswechsel seit einigen Jahren keine Feuerwerkskörper gezündet werden – zumindest in der Altstadt. Die Stadt Konstanz betont ebenfalls, dass ausserhalb dieser Zone nur offiziell zugelassenes Feuerwerk erlaubt ist.
Feuerwerk: Was gilt in den Nachbarländern?
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Deutschland
: Geböllert werden darf meist nur vom Silvesterabend bis zum Morgen des 1. Januar, ausserhalb von Verbotszonen und nicht zu nah an besonderen Gebäuden. In vielen Städten gibt es allerdings generelle Verbote. Zudem konnte man in Deutschland praktisch nur drei Tage lang Feuerwerk für Silvester kaufen – der Handel wurde eingeschränkt.
Frankreich
: Bei unseren westlichen Nachbarn haben viele Kommunen die Knallerei aus Brandschutzgründen oder der Sorge vor Ausschreitungen verboten, so etwa Paris und Strassburg. Bestimmte Feuerwerkskategorien sind ohnehin Profis vorbehalten. Viele Städte haben stattdessen organisierte Feuerwerkshows.
Italien
: Auch in Italien werden zu Silvester gern Raketen und Böller gezündet. Feuerwerk für den Gebrauch ausserhalb des Hauses kann man nur in Geschäften mit entsprechender Verkaufslizenz kaufen. Sie dürfen zudem nur von über 18-Jährigen erworben werden. Intensivere Böller etwa mit höherem Schwarzpulveranteil dürfen nur mit Lizenz oder von Profis gezündet werden.
Österreich
: Raketen, Knallfrösche, Fontänen und andere ähnliche Feuerwerkskörper dürfen in Österreich ausserhalb von Ortsgebieten das ganze Jahr über gezündet werden. Innerorts sind sie grundsätzlich verboten – die lokalen Behörden können sie aber laut Innenministerium zeitlich begrenzt erlauben. Vielerorts wird so eine Verordnung für die Silvesternacht erlassen.
Liestal
Seit einigen Jahren ist in Liestal im Baselbiet das Ablassen von Feuerwerken verboten. An Silvester 2022 haben sich aber viele nicht daran gehalten. In diesem Jahr will das «Städtli» das Verbot mit weiteren Plakaten, Zeitungsmeldungen, Onlineinseraten sowie zusätzlichen Patrouillen besser durchsetzen. Die Ordnungsbusse beträgt 200 Franken.
Luzern
Feuerwerke sind in der Luzerner Altstadt verboten, wie die Stadt online mitteilt. «Im übrigen Stadtgebiet sind beim Abbrennen privater Feuerwerkskörper grundsätzlich die Bestimmungen bezüglich Nachtruhe einzuhalten.» Bei 1. August- und Neujahrsfeiern gibt es Ausnahmen sowie laut
Merkblatt der Polizei
besondere Vorgaben. So sollte bei grösseren Feuerwerken zum Beispiel die Wahl des Abschussplatzes bei Tageslicht erfolgen und ein Feuerlöschgerät bereitstehen.
Waldbrandgefahr im Tessin und Massnahmen in der Romandie
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Laut Übersicht über Feuerverbote der
Webseite des Bundesamts für Umwelt
gilt aktuell praktisch im ganzen
Tessin
erhebliche Waldbrandgefahr. So können «Streichhölzer und Funkenflug» einen Brand entfachen und sich im offenen Gelände schnell ausbreiten.
In den Kantonen
Genf
und
Waadt
gelten zudem mancherorts bedingte Feuerverbote. Auch im Kanton
Neuenburg
wird derzeit zu «sorgfältigem Umgang mit Feuer» im Freien gemahnt.
St. Gallen
Der Klosterplatz in St. Gallen ist ein beliebter Treffpunkt an Silvester. «In vergangenen Jahren haben sich hier jeweils Hunderte von Menschen getroffen», so die Staatskanzlei. Deshalb und auch wegen der Bauten des Unesco-Weltkulturerbes gilt auf dem Klosterplatz auch in diesem Jahr ein striktes Feuerwerksverbot. Raketen, Vulkane und Co. sind nicht erlaubt.
Zürich
In Zürich ist das Abbrennen von privatem Feuerwerk über den Jahreswechsel von 18 Uhr bis 6 Uhr teils verboten. Dies gelte für das Festgelände des «Silvesterzaubers», rund um das untere Seebecken, entlang der Limmat und der Bahnhofsstrasse, vom See bis zur Höhe der Rathausbrücke und im Bereich des Sechseläutenplatzes – so die städtische Website und das
Merkblatt der Polizei
. Ansonsten ist in der Silvesternacht Feuerwerk grundsätzlich erlaubt.
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