- Etwa 250 Mitglieder der Gruppe Extinction Rebellion blockierten um die Mittagszeit die Uraniastrasse auf der Höhe Bahnhofstrasse.
- Nach etwa 1,5 Stunden begann die Stadtpolizei Zürich mit der Räumung.
- Im Zug der Aktion nahm die Polizei 134 Aktivistinnen und Aktivisten vorübergehend fest.
- Für morgen Dienstag kündigte die Gruppe bereits die nächste Blockade an.
Um die Mittagszeit sperrten mehrere Personen die Uraniastrasse auf Höhe der Bahnhofstrasse mit einem Segelschiff ab. Etwa 250 Frauen und Männer unterschiedlichsten Alters setzten sich auf Klapp- und Gartenstühle, skandierten «Rebellion», sangen, und applaudierten sich selbst. Sie wollten auf die Klimakrise aufmerksam machen, sagte etwa der 75-jährige Werner: «Das Klima ist ein wichtiger Teil des Lebens. Damit die Leute und vor allem die Politiker das sehen und erfahren, müssen wir etwas tun, das sichtbar ist.»
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Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und suchte zunächst den Dialog mit den Demonstrierenden. Ihre Forderung, die Blockade aufzulösen, fand jedoch kein Gehör. Etwa um halb zwei begann die Polizei Aktivistinnen und Aktivisten wegzutragen. Insgesamt nahm die Polizei 134 Personen vorübergehend fest. Möglicherweise müssten sie über Nacht auf dem Polizeiposten bleiben, wie eine Polizeisprecherin gegenüber SRF sagte. Die festgenommenen Personen müssen mit einer Anzeige wegen Nötigung und eventuell auch wegen Behinderung des öffentlichen Verkehrs rechnen.
Trotz der Blockade kam es nicht zu einem grossen Stau, die Polizei leitete den Verkehr via Oetenbachgasse um. Auch der Trambetrieb in der Bahnhofstrasse lief nach etwa einer Stunde wieder normal.
Nichtsdestotrotz: Für Dienstag hat die Gruppe weitere Aktivitäten angekündigt. Konkret wollen sie sich wieder auf eine Strasse in der Innenstadt setzen.
Ende Juni hatte die radikale Umweltorganisation den Bundesrat in einem Brief aufgefordert, den Klimanotstand auszurufen. Um einen «Kollaps» zu verhindern, müsse die Regierung sofort handeln. Weil der Bundesrat nicht auf die Forderungen reagiert hat, sahen sich die Aktivistinnen und Aktivisten gemäss eigener Aussage nun in der «Pflicht».
Berlin, London, Paris, Amsterdam: Und Zürich!
Es ist nicht die erste Aktion, bei der die radikale Umweltorganisation eine Innenstadt blockiert hat. So gab es vor zwei Jahren eine grosse Protestaktion in Berlin. Gegen 6000 Anhängerinnen und Anhänger der Gruppe besetzten den Potsdamer Platz und blockierten den Verkehr rund um die Siegessäule. Die Polizei liess die Aktivistinnen und Aktivisten zuerst gewähren, schritt aber später ein. Gleichzeitig gab es in anderen Städten wie London oder Paris Protestaktionen der Klimaschützerinnen und Klimaschützer. Die Aktionen liefen alle gewaltfrei ab.