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Social Media am Festival Fotografieren, Filmen und Posten – fast rund um die Uhr

Die Präsenz in den sozialen Medien wird für Musikfestivals wie das Open Air St. Gallen immer wichtiger.

Zwei Jahre mussten Fans warten, jetzt endlich findet das Open Air St. Gallen wieder statt. Nach zwei Jahren Pandemiepause wird im Sittertobel wieder gefeiert. Das Festival ist ausverkauft, 30'000 Besucherinnen und Besucher strömen dieser Tage nach St. Gallen.

Zwei Männer bauen ein Zelt auf
Legende: Zelt aufbauen, bevor das Gewitter kommt: Besucher am Donnerstagnachmittag. Keystone

Doch auch diejenigen, die kein Ticket ergattern konnten, können quasi live mit dabei sein – über den offiziellen Social-Media-Kanal des Festivals. Rund zehn Freiwillige sind die nächsten Tage praktisch rund um die Uhr unterwegs, um zu fotografieren, zu filmen und zu posten. Ziel: Die Festival-Stimmung einfangen und in die Welt hinaustragen, zeigen, wie das Leben auf dem Gelände so ist.

Was leicht und spassig daherkommt, ist in Wirklichkeit viel Arbeit. Zu den Freiwilligen an der Front kommen im Hintergrund noch einmal rund zehn Leute dazu, die vor allem Fragen beantworten und Kommentare bearbeiten.

Akribisch geplanter Spass

Was wann publiziert und gepostet wird, ist klar geregelt. Es gibt für die vier Tage ein Konzept: «Wir haben einen Posting-Plan gemacht, also einen Redaktionsplan», sagt Ivan Markovic. Er ist am Open Air St. Gallen für die sozialen Medien verantwortlich. «Wir haben Themenschwerpunkte festgelegt und Highlights, etwa, wenn Konzerte losgehen oder was für Foodstände es gibt.»

Im Plan festgelegt ist aber auch, wann Festival-Sponsoren eine Geschichte platzieren. Die offiziellen Social-Media-Kanäle des Open Airs schalten Werbung. Inhalt und Werbung verschmelzen. Für das Open Air St. Gallen kein Problem: «Es ist ja nicht nur der Content von unseren Partnerinnen und Partnern, sondern auch von uns. Immerhin sind sie Teil vom Festival, das wir ausrichten», sagt Nora Fuchs, Mediensprecherin Open Air St. Gallen.

Auch politische Positionen

Auch vor politischen Positionierungen schreckt das Open Air St. Gallen nicht zurück. So postete es eine Abstimmungsempfehlung zum Covid-Gesetz oder macht sich stark für die Rechte der LGBTIQ+-Gemeinschaft, zum Beispiel bei der Abstimmung zur «Ehe für alle». Auch dabei handle es sich immer um Werte und Positionen, die das Festival vertrete, sagt Fuchs.

Zwei Männer blasen Luftmatratzen auf.
Legende: Pavillons und Luftmatratzen – die Besucher und Besucherinnen wollen es bequem haben. Keystone

Für das Open Air St. Gallen lohnt sich der grosse Aufwand. Der Auftritt in den sozialen Medien wird immer wichtiger. Rund 70'000 Leute folgen dem Festival auf Facebook und Instagram. Und: «Seit Festivalbeginn sind im Halbstundentakt 200 neue Followerinnen und Follower dazugekommen», sagt Nora Fuchs. «Wir erreichen die Leute so sehr direkt und persönlich. Und es gibt Feedback, wir bekommen Reaktionen auf unsere Geschichten und Beiträge». Neu ist man deshalb auch auf Tiktok präsent.

Schweiz Aktuell, 30.06.2022, 19:00 Uhr ; 

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