Bei den Krankenkasse haben wir heute die Wahl: Wir können entscheiden, bis zu welchem Betrag wir die Arzt- und Spitalkosten übernehmen wollen. Bei diesen sogenannten Franchisen gibt es mehrere Stufen, die tiefste liegt heute bei 300 Franken, die höchste bei 2500 Franken. Grundsätzlich gilt: Je höher die Franchise, desto tiefer die monatliche Prämie.
Steigerung in 50-Franken-Schritten
Der Bundesrat will diese Franchisen jetzt regelmässig anpassen – an die Kosten im Gesundheitswesen. Und weil diese Kosten aller Voraussicht nach weiter steigen werden, würden auch die Franchisen regelmässig erhöht. In 50-Franken-Schritten, immer dann, wenn die Kostensteigerung eine gewisse Schwelle überschritten hat.
Der Bundesrat argumentiert: Nur so bleibe es beim positiven Effekt der Franchisen, dass nämlich die Bürgerinnen und Bürger wegen der Franchise kostenbewusster sind, etwa zurückhaltender bei Arztbesuchen.
Zwischen-Franchisen attraktiver machen
Auch die Rabatte bei den Prämien will der Bundesrat verändern: Wer eine hohe Franchise wählt, also etwa die 2500 Franken, soll nicht mehr so viel Geld sparen wie heute. Dafür sollen tiefere Franchisen attraktiver werden. Das soll dafür sorgen, dass auch die Franchisenstufen zwischen der höchsten und der tiefsten wieder attraktiv werden.
Diese Änderungen schickt der Bundesrat jetzt in die Vernehmlassung. Parteien und Verbände können bis Ende Oktober dazu Stellung nehmen. Bundesrat Berset hatte schon vor zwei Jahren Anpassungen an den Franchisen vornehmen wollen, er ging damals noch weiter als jetzt und stiess auf Kritik – auf so viel, dass er seine Vorschläge zurückzog.