Worum geht es? In der Luzerner Zivilschutzanlage Sonnenberg eröffnet ein Escape-Room für Schulklassen der Sekundarstufe. Indem sie Rätsel lösen, sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Informatikkenntnisse vertiefen – wie es im Lehrplan 21 verlangt wird. Zudem ist Logik und Teamarbeit gefragt. Der Escape-Room ist an zwei Tagen pro Woche geöffnet, eine Anmeldung ist Pflicht. Die Teilnahme ist für Schulklassen kostenlos.
Was ist die Idee des Escape-Rooms? Ihm zugrunde liegt ein Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Das Projekt mit dem vollen Namen «Computer Science Educational Escape Room» soll Aufschluss darüber geben, wie gut der Lehrplan 21 im Fach Medien und Informatik umgesetzt wird. «Ich brauchte dafür eine Umgebung, in der sich die Schülerinnen und Schüler nicht getestet fühlen», sagt Projektleiterin Mareen Grillenberger. «Da bietet sich so ein Escape-Room an.» Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, die Schulklassen für die Informatik zu begeistern.
Wie funktioniert der Escape-Room? Die Schüler lösen in Gruppen sechs verschiedene Aufgaben. So müssen sie etwa einen Morse-Code entschlüsseln oder einen Roboter programmieren. Sie werden dabei von einem sogenannten «Gamemaster» beobachtet, der Hinweise gibt, wenn sie nicht weiterkommen. Für das ganze Spiel haben die Schülerinnen eine gute Stunde Zeit.
Gibt es erste Erkenntnisse? Bei der Beobachtung der ersten Schulklassen hätten sie gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, exakte Rückschlüsse zu ziehen. Das sagt Projektleiterin Mareen Grillenberger. «Wenn Schülerinnen und Schüler an einem Rätsel scheitern, bleibt unklar, weshalb.» Es könne an einem fehlerhaften Rätsel liegen oder daran, dass die Schulklasse die entsprechenden Themen noch gar nicht behandelt hat. Oder aber daran, dass sie vor lauter Nervosität das Gelernte nicht anwenden können.
Was hat es mit dem Ort auf sich? Die Zivilschutzanlage Sonnenberg ist eine der grössten der Welt. Sie wurde am Rande der Stadt Luzern in den 1970er-Jahren für rund 20'000 Menschen gebaut. Gekostet hat dies damals zirka 40 Millionen Franken. Vor gut 20 Jahren haben die Behörden die Anlage zurück- und umgebaut. Heute bietet sie noch Platz für knapp 2000 Schutzsuchende. Der Escape-Room bleibt auf uneingeschränkte Zeit dort. Voraussetzung: In Notfällen muss er innerhalb von 48 Stunden geräumt sein.