Es ist ein regnerischer Montag, an dem sich die acht Kursteilnehmer auf dem Flugplatz in Amlikon (TG) treffen. Sie wurden aus zwölf Interessenten für das Camp ausgewählt und können jetzt in den Sommerferien fünf Tage lang fliegen lernen und abheben. Die Jungs sind zwischen 14 und 16 Jahre alt.
Sechs freiwillige Helfer ermöglichen den Jugendlichen in die Lüfte zu gehen. Sie bilden die Kursteilnehmer ehrenamtlich in Theorie und Praxis aus, so dass die Campusteilnehmer schon schnell selber fliegen können.
Der Traum «selber fliegen»
Für Luc und seine Kollegen geht ein Traum in Erfüllung. «Es ist schön, die Welt von oben zu sehen», sagt der Jugendliche, der einmal Pilot werden will. Marius, ein 16-Jähriger aus Wängi, erzählt von seinem ersten Flug: «Ich war schon etwas nervös, aber es war mega schön». Der Fluglehrer sitzt auch im Segelflieger, auf dem Rücksitz. Von dort könnte er im Notfall eingreifen.
Für Starts und Landungen reicht eine Woche Training nicht aus.
Die Teilnehmer lernen im Campus, beim Segelflugzeug am Boden Routinechecks zu machen und den Flieger in der Luft zu steuern. Auch das Wetter spielt in der Ausbildung eine Rolle. Die Jungpiloten lernen, was Auf- und Abwinde sind. Bei schlechtem Wetter büffeln sie zusätzlich Theorie. In die Luft geht es trotzdem für alle. Auch in dieser Woche waren am Dienstag die ersten Flüge. «Für Starts und Landungen müssten wir etwas länger üben», sagt Fluglehrer Peppe Schäuble, dafür sei eine Woche zu kurz.
Während die Jungpiloten in der Luft unterwegs sind, sind die anderen Teilnehmer für die Sicherheit des Segelfliegers und ihrer Insassen verantwortlich. Alle Abläufe müssen funktionieren. «Wir müssen alles kontrollieren», sagt der 16-Jährige Marco aus Romanshorn. «Seil straff», auf dieses Kommando von Marco wird das Flugzeug von der Seilwinde hochgezogen. «Es ist unbeschreiblich, wenn es steil hoch geht», sagen die jungen Überflieger einstimmig.
Hanu Fehr ist im Thurgauer Sportamt für die Sportcamps verantwortlich. Er ist überzeugt, dass die Kurse einem Bedürfnis entsprechen. «Der tiefe Preis soll die Teilnahme für alle Jugendlichen ermöglichen», sagt Fehr. Die Kurse im Thurgau seien allgemein gut gebucht, im Gegensatz zum Kanton Zürich beispielsweise, selten überbucht.
Ein Pfeiler der Sportförderung
Beim Segelflugcamp werden an einem Informationsanlass die Jugendlichen beobachtet und getestet. Der Entscheid, wer mitmachen darf, fällt an diesem Abend. Dieses Jahr gab es für die acht Plätze zwölf Interessenten. Bei anderen Kursen, wie den Schneesportkursen, gilt der Anmeldetermin. Die Lager werden in einer Broschüre und online ausgeschrieben.
«Am wenigsten Beachtung findet das Skilager während der Wintersportferien», sagt Hanu Fehr. Die Thurgauer Familien scheinen dann selber Skifahren zu gehen. Weitere Schneesportlager werden nach Weihnachten und in den Frühlingsferien angeboten. Diese seien sehr gefragt.