Die Befürchtungen der Eishallenbetreiber und Sportvereine sind wahr geworden: Ab sofort muss die Aargauer Kunsteisbahn schon um 16:30 Uhr geschlossen werden. Sie wurde für 20,7 Millionen Franken saniert und ist seit letztem November in Betrieb.
Die Beschwerde der Betreiberin, der Kunsteisbahn Region Aarau (Keba), mit welcher eine sofortige Einstellung des Sportbetriebs verhindert werden sollte, ist heute vom Kanton abgelehnt worden.
Bei einer Krisensitzung heute Nachmittag hat der Keba-Verwaltungsrat entschieden, die strengen Öffnungszeiten einzuhalten. Mit der Gemeinde Suhr hat man sich darauf geeinigt, dass für vereinzelte Anlässe Spezialbewilligungen erteilt werden können. Der Verwaltungsrat hofft nun darauf, dass das zweite Baugesuch, welches längere Öffnungszeiten vorsieht, ohne Einsprachen durchkommt.
Das Aus für den Eishockey-Club?
Hart trifft es vor allem die Eiskunstläufer und die Sportvereine, die abends in der Eishalle oder auf dem zur Anlage gehörenden Fussballplatz ihre Trainings durchführen. Die Zukunft der aus dem EHC Aarau hervorgegangenen Argovia Stars aus der 1. Eishockeyliga steht auf dem Spiel.
Sollte innerhalb der nächsten fünf Wochen kein Entscheid zu Gunsten der alten Öffnungszeiten gefällt werden, müsste man den Club aus der Liga abmelden. Es gäbe dann keinen Eishockeybetrieb mehr in Aarau, bestätigt der Sportchef des Eishockey-Clubs, Heinz Leuenberger, heute gegenüber SRF.
Ein verheerender Fauxpas
Nur wegen eines ärgerlichen Fehlers der Aarauer Behörden konnte es überhaupt zu so einem Schlamassel kommen. In der Baubewilligung für die Sanierung der Anlage beantragte die Stadt nur die Öffnungszeiten für den öffentlichen Eislauf als Betriebszeit, vergass aber die Sportvereine, die am Abend auf der Anlage trainieren.
Als man den Fehler bemerkte, habe man zwar reagiert und ein zweites Gesuch eingereicht, erklärte gestern der Aarauer Stadtrat Hanspeter Hilfiker gegenüber SRF – allerdings zu spät: Die Sanierung der Anlage war zu dem Zeitpunkt bereits im Gang.
Nachbarn und Quartierbewohner, die sich schon länger vom Lärm auf dem Sportareal gestört fühlten, nutzten das offensichtliche administrative Versehen aus und erhoben Einsprache. Sie halten an den in der ersten Baubewilligung publizierten Betriebszeiten fest. Sollte nach der festgesetzten Zeit vom 16:30 Uhr noch jemand auf dem Areal trainieren, sind sie auch gewillt, den ganzen Instanzenweg bis vor das Bundesgericht zu beschreiten.