Mit 65,2 Prozent Nein-Stimmen hat die Bündner Stimmbevölkerung die Fremdsprachen-Initiative abgelehnt.
Gegenentwurf zur Velo-Initiative
Eidg. Vorlage: Direkter Gegenentwurf zur Volksinitiative «Zur Förderung der Velo-, Fuss- und Wanderwege»
-
JA
1'475'165 Stimmen
-
NEIN
529'268 Stimmen
Standesstimmen
- JA
- NEIN
Überdeutlich ist die Ablehnung in den romanischen und italienischen Regionen. 80-90 Prozent sagen Nein. Einzig im Prättigau befürworten die Gemeinden die Forderung, in der Primarschule nur noch eine Fremdsprache zu unterrichten.
Insgesamt fällt das Resultat deutlich mit 65,2 Nein- zu 34,8 Prozent Ja-Stimmen aus.
Was will die Initiative
Die Vorlage «Nur eine Fremdsprache in der Primarschule» kommt aus Lehrerkreisen und ähnliche Begehren standen auch schon in anderen Kantonen auf der politischen Agenda.
Die Initiative wurde 2013 eingereicht. Sie fordert nur eine Fremdsprache in der Primarschule. Angeblich deshalb, weil die Schüler mit zwei Fremdsprachen überfordert sind.
Romanen und Italienischbündner im Nachteil
Im Bündner Parlament hatte die Initiative keine Chance und wurde deutlich zur Ablehnung empfohlen. Die Mehrheit folgte dem Argument, eine Annahme des Volksbegehrens würde Rätoromanen und Italienischbündner benachteiligen. Sie würden in der Primarschule Deutsch, aber kein Englisch lernen, im Gegensatz zu den Deutschbündnern.
Ähnliche Vorlagen wurden seit 2010 in sechs weiteren Kantonen lanciert. Bis anhin wurde in keinem dieser Kantone eine solche Initiative angenommen. Zuletzt lehnten die Stimmberechtigen des Kantons Baselland eine entsprechende Volksinitiative mit 68 Prozent ab.
Die Gründe für dieses deutliche Nein sieht SRF-Korrespondentin Simona Caminada darin, dass es ein ewiges Hin und Her gewesen war und dass es kaum einen Abstimmungskampf gegeben hatte. Viele Stimmbürger hätten auch den Sprachenfrieden im Kanton in Gefahr gesehen. Auch politische Unterstützung hatte die Vorlage nicht.