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250 Personen machen beim Cannabis-Pilot in der Stadt Luzern mit.
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 09.04.2024. Bild: Keystone/Michael Buholzer
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Start von Cannabis-Studie In der Stadt Luzern darf bald legal gekifft werden

Wer regelmässig kifft, kann sich testweise in Apotheken mit Cannabisprodukten eindecken. Auch Bern und Biel sind mit an Bord.

Legal einen Joint rauchen und das Cannabis dazu in der Apotheke kaufen: Das wird für 250 Luzernerinnen und Luzerner bald möglich sein – zumindest versuchsweise. Die Stadt Luzern beteiligt sich nämlich an einer Studie der Universitäten Bern und Luzern. So hat es ein Vorstoss aus dem Stadtparlament 2016 verlangt.

Die Studie will herausfinden, welche gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen der regulierte Verkauf von Cannabis hat. «Die Regulierung des Kaufs könnte ein Ansatz sein, um einem problematischen Cannabiskonsum auch in Luzern entgegenzutreten», so Christian Studer. Studer ist Studienarzt am Standort Luzern und Hausarzt.

Volljährig und Ausweis nötig

Mit der Anmeldung erfolgt nun der Startschuss der Studie in der Stadt Luzern. Wer mitmachen will, muss volljährig sein, seit mindestens einem Jahr in der Stadt wohnen und regelmässig Cannabis konsumieren.

Die Resultate schaffen eine Diskussionsgrundlage für eine künftige Regulierung von Cannabis.
Autor: Christian Studer Studienarzt am Standort Luzern

Die Teilnehmenden können während maximal zwei Jahren in bestimmten Apotheken mit einem Ausweis Cannabisprodukte beziehen. Diese Produkte werden extra für die Studie produziert, in Labors getestet und mit einer neutralen Verpackung verkauft.

Neben Cannabisblüten und Cannabisharz (Haschisch) werden auch E-Flüssigkeiten oder Cannabis-Tinkturen angeboten. Christian Studer erhofft sich einiges vom Pilotprojekt: «Die Resultate der Studie schaffen eine Diskussionsgrundlage für eine künftige Regulierung von Cannabis.»

Konsum soll durch Projekt nicht gefördert werden

In Luzern machen drei Apotheken beim Pilotversuch mit. Welche es sind, wird allerdings nicht bekanntgegeben. «Dies vor allem aus Sicherheits- und Datenschutzgründen», sagt Paolo Hendry auf Anfrage. Er ist der Leiter der Abteilung Alter und Gesundheit der Stadt Luzern.

In Bern wurde der Cannabisverkauf letzte Woche gestartet. Einzelne Teilnehmende kritisierten gegenüber Radio SRF den Preis der Produkte. Sie kosteten teilweise zweieinhalbmal mehr als auf dem Schwarzmarkt.

Projektleiter Reto Auer von der Universität Bern entgegnete beim Verkaufsstart, der Preis liege knapp über dem Mittelwert von Cannabis auf dem illegalen Markt.

Knospe einer Cannabis-Pflanze in einem Glas.
Legende: Auch in der Stadt Zürich ist 2023 eine Pilotstudie gestartet. Zum Start des Projekts «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» werden Cannabisprodukte unter anderem in neun Apotheken verkauft. Keystone/Michael Buholzer

Bei der Studie soll der Gesundheitsschutz einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Der Cannabiskonsum solle nicht gefördert werden, betonte der Studienleiter. Die Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten würden durch das geschulte Apothekenpersonal beraten.

Gemäss der Stadt Bern ist das Interesse am Versuch gross. Auf die Ausschreibung hätten sich 900 Interessierte gemeldet. 700 Personen wurden schliesslich ausgewählt. Neben Bern, Luzern und Biel laufen auch in den Städten Basel und Zürich ähnliche Studien.

Regionaljournal Zentralschweiz, 9.4.2024, 12:03 Uhr;

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