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Steigende Corona-Ansteckungen Braucht es wieder mehr Contact Tracer?

Die Fallzahlen steigen – doch viele Kantone haben das Contact Tracing zurückgefahren.

Telefonieren, nachfragen, zurückverfolgen. Contact Tracer sind entscheidend im Kampf gegen die Pandemie. Zumal die Fallzahlen steigen. Dennoch wurde in vielen Kantonen das Personal gekürzt. Heraus sticht der Kanton Aargau: Gleich 80 Contact Tracer wurden entlassen.

«Wir konnten Prozess-Optimierungen vornehmen», sagt der kantonale Leiter des Covid-19 Programms Andreas Obrecht. «Wir brauchen also weniger Zeit pro Fall als im Frühjahr.» Man rechne zwar mit steigenden Fallzahlen. Aber: «Nicht mehr mit solchen, die wir Anfang Jahr hatten.»

Personal auf Abruf

Deshalb plane man eine weitere Reduzierung von 15 Personen. Danach würden noch 100 Personen in der Kontaktnachverfolgung arbeiten. Zu Spitzenzeiten waren 150 Contact Tracer im Einsatz. Eine funktionierende Nachverfolgung sei aber jederzeit gewährleistet, sagt Obrecht. «Wir haben das Kernteam, das dann sicher ausgelastet sein wird. Aber es gibt auch Personen, die auf Abruf zur Verfügung stehen werden.» 

Auch der Kanton Basel-Stadt reduzierte sein Personal. So waren in Höchstzeiten 85 Contact Tracer im Einsatz. Aktuell verfolgen den Virusherd 35 Personen. «Wenn es nötig werden würde, könnten wir innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder auf Höchststand ausbauen», sagt Anne Tschudin. Laut der Sprecherin des Gesundheitsdepartement könne zudem der Zivilschutz das Contact-Tracing-Team zeitweise unterstützen. 

Reduktion der Arbeitszeit statt Personalabbau

Ebenso verzichtet der Kanton Zürich auf Mitarbeitende in der Personennachverfolgung. Dort arbeiteten zu Spitzenzeiten 300 Contact Tracer. Derzeit sind zwischen 25 und 50 Personen beschäftigt. Personal sei aber auf Abruf bereit, sagt der kantonale Leiter des Contact Tracing Beat Lauper. «Wir können diese Zahl sehr schnell hochfahren, weil wir Reserven haben, die wir aktuell anders einsetzen.» 

Korrektur

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Im Text hiess es zunächst, dass zu Spitzenzeiten 200 Contact Tracer in Zürich arbeiteten, in Wirklichkeit waren es aber 300. Wir haben diesen Fehler nun nachträglich korrigiert.

Ganz anders verfährt der Kanton Graubünden. Dort gab es keinen Abbau der Contact Tracing-Stellen. 13 Personen arbeiteten hier maximal, und 13 sind es heute noch. Allein reduziert wurden die Pensen. Und diese könnten jederzeit aufgestockt werden.

Tagesschau, 21.07.2021, 19:30 Uhr

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