- Die Krankenkassenprämien könnten sich bis 2030 mehr als verdoppeln . Davon gehen Analysten des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) aus.
- Für grosse Teile der Bevölkerung würden die Prämien dann wohl nicht mehr tragbar sein.
- Die Prämien könnten 2030 über elf Prozent des Einkommens ausmachen , 2014 waren es im Durchschnitt noch sechs Prozent, schätzen EY-Analysten.
- Insgesamt steigen die Gesundheitskosten bis 2030 voraussichtlich um 60 Prozent auf 116 Milliarden Franken.
Diese Entwicklung werde zu einer erheblichen Reduktion der individuellen Kaufkraft führen, sagt Ernst & Young. Bereits heute würden Privatpersonen zwei Drittel zur Finanzierung des Schweizer Gesundheitssystems beisteuern. Und diese Beteiligung werde noch zunehmen.
EY geht aber auch davon aus, dass die Krankenversicherer den Anstieg der Gesundheitskosten dämpfen könnten. So habe der Bundesrat das Effizienzpotenzial auf 20 Prozent beziffert.
Gesundheitsdaten als Lösung
Mit einer auf Daten basierenden intelligenten Prävention und smartem Monitoring liessen sich weitere Kosten verhindern, argumentieren die Analysten von Ernst & Young. Denn die Krankenversicherer verfügten über umfangreiche Datenbestände, auf deren Basis sich Prävention, Früherkennung und Behandlung von Krankheiten grundlegend verbessern liessen.
Bereits heute zeichne jeder Zweite freiwillig Gesundheitsdaten auf, wie eine von EY im vergangenen Herbst durchgeführte Umfrage bei 400 Versicherten gezeigt habe. Dazu gehörten in erster Linie Aufzeichnungen von Schritt-, Fitness- oder Pulsdaten.
Doch nur rund zwölf Prozent der Befragten, die heute keine Daten aufzeichnen, würden künftig ohne Anreiz Gesundheitsdaten aufzeichnen. Wenn sie aber angemessen dafür entschädigt würden, etwa in Form von Rabatten auf der Grund- oder Zusatzversicherung, so steige der Anteil jener, die bereit wären, Gesundheitsdaten aufzuzeichnen, auf fast 43 Prozent.