Der Krieg in der Ukraine treibt die Preise für Benzin, Öl und Gas in die Höhe. Das schlägt sich auch in den Preisen für andere Konsumgüter nieder. Bei der Migros rechnet man vorerst zwar nicht mit massiven Preisaufschlägen. Allerdings werde man mittelfristig eine Anpassung der Preise nach oben nicht verhindern können, sagte Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen bei der Präsentation der aktuellen Unternehmenszahlen. Dennoch zeichnen sich in verschiedenen Bereichen bereits Preisverschiebungen ab – und zwar nicht nur bei der Migros. Eine Übersicht.
Was ist jüngst teurer geworden? In den vergangenen Monaten sind vor allem fossile Produkte teurer geworden; namentlich Gas, Benzin, Diesel und Heizöl. Die Preise für Erdölprodukte sind im Februar 2022 im Vergleich zum Vormonat um 6.1 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt der Anstieg gar 27.2 Prozent.
Auch Kleider und Schuhe kosten seit Anfang Jahr im Durchschnitt leicht mehr: Im Februar sind die Preise um 3.3 Prozent gestiegen verglichen mit dem Januar.
Kosten auch Lebensmittel mehr? Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosten im Februar nur unwesentlich mehr als im Januar: Der Aufschlag beträgt +0.2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise sogar um 1.1 Prozent gesunken. Die Angaben basieren stets auf Durchschnittswerten für alle Lebensmittel. Das heisst, einzelne Produkte wie etwa Kaffee oder Pasta können im Ladenregal durchaus mehr kosten als vor einigen Monaten. Andere Nahrungsmittel wiederum sind im selben Zeitraum aber auch billiger geworden, zum Beispiel Früchte oder Rindfleisch.
Wie hängen steigende Preise und die Teuerung zusammen? Die Teuerung – oder auch Inflation genannt – wird monatlich aufgrund eines Warenkorbs berechnet. Dieser Warenkorb umfasst zahlreiche Kategorien: Nahrungsmittel, Getränke, Bekleidung und Schuhe, Wohnen und Energie, Gesundheitspflege, Verkehr, Freizeit und Kultur, Restaurants und so weiter. Von Teuerung spricht man dann, wenn die Preise auf breiter Front steigen und nicht nur in einer Kategorie. Aus Sicht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist die Teuerung in der Schweiz vor allem auf den Anstieg bei den Erdölprodukten und auf Waren, die von Lieferengpässen betroffen sind, zurückzuführen.
Wie hoch ist die Teuerung in der Schweiz? Die Teuerung in der Schweiz beträgt per Ende Februar 2.2 Prozent. Im Ausland ist sie zum Teil sehr viel höher: In der EU bei 5.8 Prozent, in den USA bei 7.9 Prozent und in Grossbritannien bei 6.2 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf rechnet die SNB mit einer Teuerung in der Schweiz von 2.1 Prozent, wie sie vor wenigen Tagen bekannt gegeben hat.