«Das Anlegen von Stein- und Schottergärten, die nicht als anrechenbare Grünfläche gelten, ist untersagt», so heisst es neu in der Fassung der kantonalen Bauverordnung des Kantons Solothurn. Das Verbot soll einen Beitrag zum Klimaschutz, zur Biodiversität und zur Temperaturregulierung leisten und sorgte am Freitag in der SRF-Community für viel Gesprächsstoff.
Mir graut es vor einer Gesellschaft, die nicht mehr unterscheidet, was ist öffentlich, was ist privat. Aus Sicht des Liberalismus ein Albtraum ...
Das Verbot, welches im Kanton Solothurn verabschiedet wurde, stösst nicht nur auf Verständnis. Besonders die Frage, wie weit die Politik in die Privatsphäre eingreifen darf, bewegt die SRF-Community. So meint Christoph Steiger, «Mir graut es vor einer Gesellschaft, die nicht mehr unterscheidet, was ist öffentlich, was ist privat. Aus Sicht des Liberalismus ein Albtraum ...». User Peter Meier sieht das Verbot als unsinnig, denn «der Staat hat andere Sorgen als die der Steingärten.» Auch Martin Christen aus der SRF-Community steht dem Verbot kritisch gegenüber und empfindet «die massive Abholzung, die jährlich in der ganzen Schweiz stattfindet» als bedeutenderes Problem in der Klimakrise.
«Gut so!» – Klima schützen, Schotter verbieten
Die Mehrheit in den Kommentaren unterstützt jedoch das Verbot und schliesst sich dem Klimaschutzargument an, welches auch von der Solothurner Regierung vertreten wird.
Gut so! So eine Schotterwüste heizt im Sommer gewaltig auf, blendet die Augen und bietet Bestäubern rein gar nichts.
Die Sorge um die sinkende Biodiversität und die Klimaerwärmung, die mit den Stein- und Schottergärten einhergeht, ist in der Diskussion weitgehend präsent. SRF-Userin Angela B. Nussbaumer kommentiert, «So eine Schotterwüste heizt im Sommer gewaltig auf, blendet die Augen und bietet Bestäubern rein gar nichts.»
Nutzer Bruno Hochuli empfindet besonders die Erhitzung dieser Gärten als Problem für die immer heisser werdenden Sommer in der Schweiz: «Bei verdichteter Bauweise sind wir froh um jedes Grad weniger im Sommer.» Simona Schwarz aus der Community plädiert daher für ein «schweizweites Verbot». Denn die Fläche von Schottergärten hat in den Jahren 2018 bis 2021 um 21 Prozent schweizweit zugenommen.
Schottergärten als «Modeerscheinung»
Diese «Modeerscheinung» sei laut den Stimmen der Community dem Unwissen verschuldet. So fordert Userin Anita Rusterholz «mehr Schulung in Biodiversität». Monika Hug aus der SRF-Community meint: «Das Verständnis und Wissen von Natur und natürlichen Lebensräumen scheint wirklich deformiert.» Einige Userinnen und User werfen den Gartenbesitzern vor, sie seien zu faul, ihre Grünflächen zu pflegen. Dass deshalb aber ein Verbot ausgesprochen werden müsse, sei bedenklich, so Nutzer Roland Kunz.
«Niemand ist Fan von Verboten»
Ob ein Verbot nun wirklich die einzige Lösung gegen die Klimaerwärmung sei, scheint fraglich. Zumindest ist es ein Schritt in Richtung Schutz der Biodiversität und zur Leistung des Ökosystems – so meint User Jan Schweizer: «Niemand ist Fan von Verboten. Solange der Menschenverstand nicht funktioniert, solange werden gewisse Verbote nötig sein.»