Nicht alle Schweizer haben die gleichen Bildungschancen. Denn die Kantone gewähren Stipendien sehr unterschiedlich. Wer aus dem Kanton Thurgau, Schaffhausen oder Nidwalden komme, habe heute nicht nur weniger Chancen auf ein Stipendium als jemand aus der Waadt, aus Basel-Stadt oder dem Jura. Auch der Ansatz sei tiefer, sagt Lea Oberholzer Kampagnenleiterin der Stipendieninitiative.
Es brauche die Initiative, damit jeder junge Mensch eine Ausbildung gemäss seinen Fähigkeiten und seiner Motivation absolvieren könne und nicht gemäss dem Portemonnaie seiner Eltern, so der Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard.
«Nicht finanzierbar»
Mit der Initiative will der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) erreichen, dass künftig der Bund die Vergabe von Stipendien an Studierende der Hochschulen und der höheren Berufsbildung regelt. Der Bund müsste für die Tertiärstufe festlegen, wer unter welchen Bedingungen wie viel erhält.
Die Höhe der Beiträge würde im Gesetz festgelegt. Die Initianten beziffern die Ausbildungs- und Lebenskosten für Studierende auf jährlich rund 24'000 Franken.
Die bürgerliche Mehrheit im Parlament sieht das anders. Der freisinnige Nationalrat Christian Wasserfallen sagt Nein zur Stipendien-Initiative. Weil die Kantone bereits ein Konkordat gebildet hätten, sei die Initiative gar nicht mehr nötig, sagt Wasserfallen. Zudem sei sie gar nicht finanzierbar, bilanziert der Berner Nationalrat.