Zum Inhalt springen

Header

Audio
Resignation wegen illegaler Deponie im Tessin
Aus HeuteMorgen vom 07.02.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 58 Sekunden.
Inhalt

Streit um Abfalldeponie Eine unendliche und stinkende Tessiner Geschichte

  • Im Tessin wird seit Jahrzehnten Grünabfall auf einer offenen Deponie in der Landwirtschaftszone entsorgt.
  • Das Bundesgericht hat bereits 2017 festgestellt, dass dies missbräuchlich geschieht. Aber das Urteil zeigt bis heute keine Wirkung.
  • Das Kantonsparlament bietet auch keine Hand für eine Lösung.

Zwar wollte die Tessiner Regierung die illegale Deponie in der Magadino-Ebene schliessen und anderswo realisieren. Aber diese Pläne hat das Parlament jüngst zunichte gemacht. Und so geht die unendliche Geschichte mit dieser missbräuchlichen Tessiner Deponie weiter.

Manchmal ist der Gestank so heftig, dass man nicht draussen sein kann.
Autor: Damiano Vignuta Gemeindepräsident

Opfer dieser missbräuchlichen Deponie sind seit Jahren die Bewohner von Gordola. Die Gemeinde liegt neben Locarno am Lago Maggiore. Je nach Wind und Temperatur sei der Gestank der Deponie unerträglich sagt Gemeindepräsident Damiano Vignuta. «Mehrere hundert Personen sind betroffen. Manchmal ist der Gestank so heftig, dass man nicht draussen sein kann.»

Viele Bewohner hätten resigniert. «Viele verlieren das Vertrauen in die Behörden. Wie soll ich erklären, dass wir hier eine Deponie haben, die illegal ist, und dennoch über Jahre weiter besteht?», so Vignuta.

Für Abfall wollen viele möglichst kein Geld ausgeben.
Autor: Giovanni Bernasconi Umweltdepartement

Dieser Zustand sei ein Ausdruck davon, dass das Tessin eine Art wilder Westen sei, wo geltendes Recht missachtet werde so titelten die lokalen Medien unlängst.

Für das Einhalten der Gesetze trägt der Kanton die Verantwortung. Doch auch hier weiss man nicht mehr weiter. Im Gesicht des Abteilungsleiters des Tessiner Umweltdepartements, Giovanni Bernasconi, ist Resignation abzulesen. «Das Parlament hat unsere Lösung, die auch rechtlich zulässig war, bachab geschickt. Ich weiss nicht, was wir jetzt tun könnten.»

Sensibilität gegenüber Gebühren

Der Ball liegt aber jetzt wieder bei den Gemeinden, die ihren Grünabfall zu dieser illegalen Deponie bringen. Eine neue Deponie-Lösung wäre für sie teurer und das erklärt auch, wieso sie seit Jahrzehnten die jetzige Lösung bevorzugen. «Die Tessiner sind sehr sensibel gegenüber Abfallgebühren. Und Grünabfall ist in den Augen vieler eben auch Abfall. Und für Abfall wollen viele möglichst kein Geld ausgeben», so Bernasconi.

Von der illegalen Deponie in Gordola weiss man auch in Bern, beim Bundesamt für Raumplanung (ARE). Auf Anfrage heisst es, man bedauere, dass es immer noch keine Lösung gibt. Bern aber habe lediglich die Aufsichtsfunktion. Die Tessiner müssten eine Lösung finden und zwar bald.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel